12.06.14 Thema "Eigenliebe"
Positives Denken und Buddhismus (so wie ich beides kennen gelernt habe) haben einige gemeinsame Denkansätze. Im Buddhismus handelt die erste edle Wahrheit zwar von Leid, aber insgesamt geht es darum durch Erkenntnis das Leid auf zu heben.

Im positiven Denken geht es direkt darum sich der Harmonie im Innen und dadurch auch im Aussen zu zuwenden.

Es geht in beiden Philosophien darum das Gute durch Aufmerksamkeit zu fördern.

Im Beispiel mit der Person X, die sich unangenehm in den Vordergrund schiebt, heißt das zunächst an zu erkennen, dass meine Bewertung des Verhaltens eine subjektive ist - andere sehen es vielleicht ganz anders.

Selbst wenn alle es genau so empfinden, kann man sich die Frage stellen, ob das Zusammenspiel der Beteiligten nicht ein solches Verhalten mit bedingt. Trifft sich eine Gruppe von Individuen entsteht ein System - ein ganz neues Gefüge, das durch Interaktion jeden einzelnen der Gruppe verändert.

Wie auch immer ist es schwierig aus diesem gemeinsamen Fluss einen Einzelnen heraus zu nehmen und ihm zu sagen, er solle sich ändern. Abzuklären wäre ausserdem: Wie genau soll er sich ändern und wie interagieren dann anschließend die anderen? - Sie müssten sich ja mit verändern.

Ich nutze seit einigen Jahren eine mentale Technik, um solche Situationen eleganter zu lösen und habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Ich verändere meine Erwartungen an meine Mitmenschen. Angelehnt ist diese Technik an die buddhistische Metameditation, man findet solche mentalen Techniken aber auch im positiven Denken.

Wenn ich morgens meine Meditation gemacht habe und in mir ganz deutlich innere Ruhe und Frieden finde, stelle ich mir die Person glücklich und zufrieden vor. Ich sehe ein strahlendes, zufriedenes Gesicht eine selbstbewusste und entspannte Körperhaltung. Mein Gegenüber wirkt wie ein Mensch, der rundum glücklich ist und andere mit diesem Gefühl ansteckt. Während ich dieses Bild betrachte werde ich selbst auch noch zufriedener und glücklicher.

Ich mache das so oft jeden Morgen bis ich jedesmal wenn ich an die Person denke, dieses Bild und kein anderes mehr im Kopf habe.

Das erstaunliche ist, das ich mit der Zeit dem anderen gar nicht mehr glauben kann, dass er so nicht ist. Von mir geht ein Vertrauen in die Fähigkeit des Anderen aus, das ansteckend wirkt. Das wiederum macht den Umgang mit Person X sehr angenehm, locker und entspannt. Das Vertrauen gibt meinem Gegenüber die Freiheit das Beste in sich zu sehen und zu fördern.

Die Übung fördert ausserdem meine Fähigkeit zur Konzentration, sie stärkt das visuelle Vorstellungsvermögen und vertieft in mir positive Gefühlsqualitäten wie Vertrauen, Ruhe und Liebe. Sich in Wertschätzung und Liebe zu anderen zu üben, heißt gleichzeitig sich selbst zu lieben, denn das eine verstärkt das andere.

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