Sonntag, 29. Juni 2014
29.06.14 Thema "Ich"
"Es wird Zeit, dass wieder regnet!" Sagt ein Kollege und geht an meinem Empfang vorbei - schon ist er hinter der Tür verschwunden.

Ich sehe ihm erstaunt nach. Das hat bisher noch niemand verlangt, alle wollen Sonnenschein und blauen Himmel. - 'Muss wohl ein Gartenfreund sein' geht mir durch den Kopf.

Heute morgen war es dann soweit. Als ich aufstehe hat es schon eine Weile geregnet. Es war mir gar nicht so unangenehm wie ich vermutet hatte.

Die Unordnung von Blätter und Wasserpfützen waren schnell beseitigt als es aufklarte. Ich rettete die nach aussen gehängten Pflanzen in den Innenbereich... Und schnupperte glücklich den Duft der geklärten Luft. Ein angenehmes Windchen mit süß schmeckender Luft zog durch meine Wohnung - alle Fenster waren geöffnet. 'Wie angenehm!'

Mein Balkon ist gut geschützt, also konnte ich darauf sitzen und dém Trommeln der Regentropfen lauschen. Drinnen war es ebenfalls gemütlich. Das wurde ein langsamer und gemütlicher Tag.

Zwischenzeitlich kam die Sonne durch und am Himmel wechselten dunkelblaue Wolken mit hellblau und Sonnenstrahlen.

Nachmittags schlug ich im Cafe die Bücher auf und führte mein Notizbuch. Immer wieder hielt ich inne, dachte über das Gelesene nach, stützte meinen Kopf mit dem Arm und streichelte ab und an meine Stirn um irgendwie diese wundersamen Gedanken ganz in mich auf zu nehmen.

Wo befindet sich das Ich?
Bin ich noch das Mädchen von 5 Jahren? - Nein!
Bin ich es nicht? Ich bin es und ich bin es nicht!
Wenn ich eine Kerze anzünde und die Flamme anschließend lösche, ist die erneut entfachte Flamme dann die zuvor entfachte oder nicht? - Nein sie ist es nicht, aber sie ist auch nicht ganz unterschiedlich.

Ich liebe es wenn diese Gedanken mich schwindlig machen - es ist so ganz anders als das analytische Geradeausdenken, das ich gewohnt bin.

Bin ich mein Körper? Bin ich mein Geist? Bin ich mein Charakter/Persönlichkeit? Bin ich meine Stimmung/Gefühle?

In guter Stimmung kommen jedenfalls andere Charakterzüge zum Tragen als in schlechter... Und meine Stimmung beeinträchtigt die Interaktionen mit anderen Menschen und meine Interpretation dazu...

Später packe ich meine Sachen zusammen und bemerke wie angenehm leer und ruhig die Stadt ist.Public Viewing sei Dank! Da erlebe ich die Stadt einmal so, wie man sie normalerweise nur erleben kann, wenn man ganz früh am Morgen aufsteht und "Ich" liebe das!!!

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