Dienstag, 10. Juni 2014
10.06.14 Thema "Eigenliebe"
Körperliche Nahrung

Was wir essen prägt unsere Gesundheit. Das was wir geistig aufnehmen prägt unsere Meinung von uns und der Welt. Diese Denkgewohnheiten definieren schließlich unseren Charakter und beeinflussen unser Leben.

Geistige Nahrung

Wir entscheiden uns bewusst oder unbewusst für die Dinge, die wir als "Eigenes" akzeptieren.

Nachdem ich und M uns einige Jahre nicht gesehen hatten, war die Freude über das Wiedersehen groß. Wir hatten viel zu erzählen. Es war einiges passiert.

Im Laufe des Abends erzählte mir M, dass seine kürzlich verstorbene Mutter in den letzten Jahren immer wieder gesagt habe, M habe es nicht weit gebracht.

Ich war bestürzt, denn M schien das für Wahr zu halten. Ich erklärte ihm, dass man in unserer Gesellschaft darauf trainiert wird analytisch und kritisch zu denken. Je älter man wird, desto mehr Jahre an kritischem Denken kann man als Trainingserfahrung verbuchen. Es ist also kein Wunder, wenn das immer deutlicher hervor tritt und zu Fehleinschätzungen und Verbitterung führt.

M widersprach, denn seine Schwester habe immer nur Wertschätzung und Wohlwollen für Ihn empfunden und neuerdings äußere sie sich in der gleichen Richtung wie die Mutter.

Mit Blick auf Mimik und Gestik war klar, dass er diese Meinung von seiner Umgebung akzeptiert hatte und offensichtlich im Moment für keine Gegenargumente offen war. Ein Kreislauf, denn seine innere Einstellung zu sich selbst beeinflusst wiederum die Menschen in seiner Umgebung.

Wie wir über uns denken prägt unser Sein auf erhebliche Weise. Im Grunde findet jeder Mensch alles in sich. Wir sind mal Gewinner, mal Verlierer, wir sind Versager und Sieger, Helden und Bösewichte - die Fähigkeit für alles ist da. Im Buddhismus wird daher angeraten die "richtigen" Samen zu gießen und die nicht erwünschten verdorren zu lassen. Das heißt sich mit Wertschätzung und Liebe zu beschäftigen, anstatt mit Schuld- und Versagensgefühlen.

Wie wir uns sehen und definieren wird zur Gewohnheit und prägt dann unseren Charakter. Es liegt an uns das zu steuern, oder es dem Zufall zu überlassen.

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