Sonntag, 7. September 2014
07.09.14 Thema "Alltag"
Manchmal sitze ich im Cafe und lausche den Gesprächen an den Nachbartischen. In Mannheim ist das sehr interessant, denn da gibt es häufig Gruppen, die eine Fremdsprache sprechen, die ich nicht kenne. Gerade so etwas finde ich spannend. Hier lausche ich einem Vortrag der im Wesentlichen aus Tonfall, Mimik und Gestik besteht.

Oft sitzen mehrere Leute an einem Tisch, aber nur einer redet. Die anderen lauschen diesem Monolog andächtig und streuen ab und an einen Satz ein. Mich fesselt der dramatische Tonfall des Vortragenden, was er sagt scheint äußerst spannend zu sein. Manchmal gibt es sogar richtige Witzbolde, die kann ich daran erkennen, dass die anderen nach einer begrenzten Anzahl Worte in erstaunlich regelmäßigen Abständen amüsiert lachen oder grinsen.



Diese Woche war ich selbst in so eine Gruppierung verwickelt und ausnahmsweise war ich mal bei den staunenden Zuhörern. Mir hat der Vortrag allerdings wenig zugesagt und zwar so wenig, dass ich beschlossen habe sparsam zu sein. Manchmal ist es ratsam auch mit Worten und Informationen zu geizen.

Selten habe ich einem so haarsträubenden Blödsinn gelauscht. Gut verpackt war er zwar - mit ganz vielen scheinbar nüchternen Daten und Fakten - nur Pech, dass ich bei den Themen, die mein Gegenüber ausgiebig besprochen hatte langjährige Ausbildungen und Berufserfahrung habe. Das wusste er nicht, aber er war ohnehin von den Inhalten so überzeugt, dass daran kaum zu rütteln war.



Am Ende hat der Monolog mich dann doch so irritiert, dass ich begonnen habe an mir selbst zu zweifeln. Erst zu hause konnte ich die Bilder und Behauptungen in meinem Kopf wieder in Ruhe einordnen.

Diese Woche lerne ich in meinem Onlineseminar, wie ich mich in solchen Situationen trotzdem entspannt zurück lehnen kann. Vielleicht hilft es ja, die Mühe, die sich der andere macht, zu wertschätzen.

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