Samstag, 24. August 2013
24.08.2013 Thema Zuhoeren wie ein Schwamm


Ein guter Freund erklärt mir mit einem resignierten Gesichtsausdruck, dass er sehr oft gar nichts denkt. Zuhören wie ein Schwamm erscheint ihm leicht. Er weisst mich darauf hin, dass er das eher als einen Fehler betrachtet. Meine lebhafte Beschreibung was in mir vor geht, wenn ich jemanden zuhöre scheint ihm erstrebenswerter.

Wir reden und ich würde zu gerne mal in sein Inneres hinein sehen, denn er hat durchaus einen hellen Kopf auf seinen Schultern. Wie kommt es dann, dass er intelligente Kommentare zu Erzählung parat hat ohne sie zuvor in seinem Gehirn bewusst zu formen? Sie scheinen sich mehr oder weniger blitzschnell ein zu stellen, wenn der Gesprächspartner eine Pause macht.

Oder beobachtet er sein Innenleben nicht genug und übersieht da einiges? Ich habe dieser Erfahrung bei mir gemacht: Auch ich muss mir die Zeit nehmen und mich beobachten, weil ich das schon so routiniert in meinem Inneren handhabe, dass mir gar nicht mehr auffällt wie fix sich in meinem Inneren alles zu Spekulationen, Bilder und Filmen zusammen fügt.

Wir beide sprechen immer wieder über unser Innenleben. Es scheint so zu sein, dass es bei ihm ruhiger und langsamer ist als bei mir, aber ohne Blick in sein und mein Inneres bleibt der Versuch einer Analyse eben immer ein Versuch.

Sicherlich ist das mit dem Zuhören Tagesformabhängig und die Art des Gespräches spielt eine Rolle. Ich hatte diese Woche den Eindruck, dass die kurzen Begrüßungssequenzen am Telefon ein guter Einstieg sind. Wenn ich hier meine Augen kurz schließe und auf Tonfall, Stimmfluss und das Gesagte achte fällt es leichter eine Brücke zu bauen.

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