So einige Genüsse werden uns in dieser herrlichen Jahreszeit geboten. Es lohnt sich sein Leben damit zu bereichern. Spargel, Rhabarber, Erdbeeren und Holunderblüten warten darauf unseren Gaumen zu kitzeln.

In diesem Sinne habe ich beschlossen Neues aus zu probieren. Im letzten Jahr konnte ich eine wohlschmeckende Holunderblütenmarmelade herstellen. Sie hatte einen hervorragenden Geschmack, und war auch schön anzusehen mit den kleinen Blütchen in der Marmelade. Da aber der Konsum von Marmelade in den letzten Jahren sehr zurück gegangen ist hielt ich mich in diesem Jahr an die bewährten Erdbeermarmelade.

Holunderblütensirup und Holunderblütensalz reizten meine Experimentierfreude.



7-10 Holunderblüten wurden gesammelt und mit ein paar Zitronenscheiben und 1 Liter Wasser 24 Stunden angesetzt. Das nun aromatisierte Wasser von den Zitronenscheiben und den Holdunerblütendolden durch ein Sieb befreien. 25 g Zitronensäure und 500 g Zucker sorgen für die Haltbarkeit und den Geschmack. Wasser, Zucker und Zitronensäure in einem Topf aufkochen und anschließend in Glasflaschen abfüllen. Ich habe mir Bierflaschen besorgt und das Bier weggekippt - die Flaschen sind weitaus billiger als Leerflaschen im Handel zu kaufen und sehen noch dazu sehr dekorativ aus.



Für das Holunderblütensalz habe ich die Blüten einer Dolde verwendet und diese mit einem Eßlöffel Salz und der abgeriebenen Schale einer Zitrone vermengt. Das ganz im Mörser zerkleinert und zerrieben ergibt ein Gewürzsalz, das mich allerdings nicht so überzeugt hat.

Es ist nicht immer leicht den richtigen Zeitpunkt zu finden. Ich habe in dieser Woche zwei Themen zu einem zusammen verschmolzen. Im Buch von Jan Chozen Bays geht es eine Woche lang um das Thema „Pünktlichkeit“ und in der zweiten Woche um das Thema „Aufschieben“.

Ich kann mich der allgemeinen Ansicht nicht anschließen. Für mich ist weder „Pünktlichkeit“, noch „Aufschieben“ generell richtig oder falsch. Wichtig ist, ob es mir gut geht mit meinem Verhalten und den Konsequenzen die sich daraus ergeben.

Es gibt geniale „Zu-spät-kommer“ und geniale „Aufschieber“. Ganz besonders mit letzterem durfte ich Erfahrungen machen und der Umgang mit so einem Menschen war mir mehrmals eine wertvolle Lektion zum Thema Geduld entwickeln.

Ganz davon abgesehen entwickelt sich die Aussitzen-Taktik in nicht wenigen Fällen zum Vorteil – manchmal sogar für mehrere Personen. Selbstverständlich kann dieser Schuss auch nach hinten los gehen und deswegen ist es wichtig sein eigenes Gespür für den richtigen Zeitpunkt im Leben zu entwickeln und nicht auf standardisierte Vorgaben zu schielen.

Mir ist aufgefallen, dass mein Tag voller Zeitpunkte ist, an denen ich mit einer Tätigkeit beginne.

Meine Arbeit hat zeitliche Vorgaben, was Beginn und Ende anbelangt. Wenn ich am Morgen Sport treibe, verzögert sich mein Frühstück, weil es sinnvoller ist nach dem Sport zu essen. Am Abend kann ich nur kochen, wenn ich zuvor alle Zutaten eingekauft habe.



Mein ganzer Tag besteht aus einer bedingten Reihenfolge an „richtigen Zeitpunkten“, abgestimmt auf die Tätigkeiten, die ich beschließe zu tun. In negativer Stimmung scheint es mir ein Käfig gemacht aus Zeit zu sein.

Um daraus einen bunten Blumenstrauß aus Lebensfreudepunkten zu machen brauche ich meine mentale Präsens und eine positive innere Einstellung. Mit anderen Worten: Der absolute Wille zum Genuss im Hier und Jetzt ist die wichtigste Zutat in einem erfüllten Leben.



Vor einigen Jahren hat mir ein lieber Freund gesagt, dass es einen Zeitpunkt in einer Paarbeziehung gäbe, an dem man sich für eine Beziehung ohne Wenn und Aber entscheiden müsse. Mich hat dieser Gedanke sehr berührt. Es gibt so viele Liebesfilme, die vom Gegenteil sprechen. Von einer Liebe, die Schicksal ist und von Paaren, die füreinander bestimmt sind. Filme, die erzählen wie die „richtigen Beiden“ sich suchen und finden.



Der richtige Partner und der richtige Zeitpunkt hängt sicherlich auch davon ab, ob wir beschließen, dass es jetzt soweit ist und uns dann darauf einlassen?

Bei Familie und Freunden gelte ich als zuverlässig und pünktlich. Ich habe mir heute einmal Zeit genommen dem nach zu spüren und bin dabei auf einige Erkenntnisse gekommen.

Für mich ist es ein Zeichen des Respekts pünktlich zu sein und zwar nicht nur den Menschen gegenüber, die anwesend sind, sondern auch dem Thema gegenüber das uns zusammen führt.

Vor ein paar Jahren habe ich mich für ein Seminar angemeldet. An dem Tag als es statt finden sollte habe ich, wegen einer nicht mit eingerechneter Baustelle, meinen Zug verpasst. Ich habe mir daraufhin ein Taxis bestellt, um dennoch pünktlich zu sein. Das ganze Manöver hat mich 30 Euro gekostet. Für mich war es wichtig zu diesem Seminar, das mich sehr interessierte und von dem ich mir sehr viel versprach, pünktlich zu sein, auch weil ich mich dazu entschlossen hatte den Tag so weit aus zu kosten wie es nur eben möglich wäre.

Ich hatte dem Taxifahrer erzählt, dass ich meinen Zug verpasst hätte und deswegen ein Taxi bräuchte. Er hat mich gefragt, ob ich wohl zu meiner Hochzeitsfeier fahren würde. Er fand es merkwürdig, dass jemand am Wochenende ein Taxi bezahlt, nur um sich zu einem abseits gelegenen Gastwirtschaft, in der die Seminarräume angemietet waren, zu begeben.

Der Seminarleiter versicherte mir später, dass er es das erste Mal erlebe, dass jemand ein Taxi nehme, um pünktlich zu kommen. Eine Verspätung sei nicht ungewöhnlich. Für mich war es Ehrensache und ich würde das heute wieder so machen.

Bis zu meinem 30. Lebenjahr war ich bei allen Treffen 30 Minuten zu früh. In der Wartezeit habe ich immer eine sinnvolle Beschäftigung gefunden. Oft habe ich die Zeit genutzt um die Umgebung zu erforschen und mich auf das Treffen zu freuen.



Wie man auf dem Bild sieht, müssen auch Eichhörnchen manchmal auf ihre Verabredung warten. Dieses hier hat mir erlaubt es in der Wartezeit zu fotografieren.

Heute richte ich mich bei privaten Terminen nach den Gepflogenheiten meines Gegenübers. Weiss ich, dass es der andere bei sich selbst auch nicht so genau nimmt mit der Pünktlichkeit komme ich manchmal auch ein paar Minuten später als vereinart. Das fällt selten auf, da ich meist immer noch die Erste am vereinbarten Treffpunkt bin.

Uhren müssen im digitalen Zeitalter nicht mehr rund sein, meistens sind sie es aber doch.

Wir zählen die Stunden im Laufe des Tages von 0 Uhr bis 24 Uhr bzw. zweimal von 12 bis 12 Uhr. Die Zahlenreihenfolge suggeriert uns, dass Zeit linear verläuft und objektiv betrachtet tut sie das auch.



Wir alle kennen aber auch Zeitspannen, die wie im Flug vorbei gehen und andere Zeitabschnitte, die wollen und wollen nicht vorüber gehen.

Meist sind es, rückwirkend betrachtet, die glücklichen Zeitepisoden, die viel zu schnell vorbei gehen und der Zeitabschnitt, den wir nicht so sehr mögen scheint sich in die Länge zu ziehen.

Unsere subjektive Wahrnehmung von Zeit ist also nicht immer gleichmäßig verteilt. Wir haben noch eine Gefühlskomponente, die beim Empfinden von Zeit eine Rolle spielt. Von daher misst man die Lebenszeit zwar in Jahren, aber ein erfülltes Leben spricht davon wieviel Lebensfreude in jeder Minute Platz gefunden hat.

So gesehen ist der richtige Moment um sich Zeit für Gefühle zu nehmen jetzt!

Es ist mir aufgefallen, dass der richtige Zeitpunkt für das richtige Wetter ein interessantes Thema ist.



Bei einer Umfrage in meinem Umfeld war man sich einig: Regnen sollte es nachts und tagsüber die Sonne scheinen. Unter Nichtskifahrern ist klar: Einmal im Jahr, und zwar genau an Heiligabend, ist Schneefall erlaubt und er darf dann auch für ein paar Stunden liegen bleiben, aber Glatteis sollte sich möglichst nie bilden.



Außerdem zählt Hagel zu den Wettererscheinungen, die nur sehr wenige Menschen „brauchen“, während man sich bei Gewitter nicht ganz einig ist. In sicherem Abstand kann so ein Gewitter ganz interessant sein, meine ich. Es gibt sogar Zeitgenossen, die es lieben hinaus zu gehen, um die Atmosphäre der Entladungen mit allen Sinnen zu erfahren. Den Ausdruck "hautnah erleben" will ich in diesem Zusammenhang aber lieber nicht nennen.



Meine Umfrage ergab ebenfalls, dass direkt nach Weihnachten eigentlich schon der Frühling einsetzen sollte.



Nun habe ich es hier aufgeschrieben und bin gespannt ob es Petrus liest ;-)

Es geht weiter mit dem Thema Zeit: Sich mit dem richtigen oder falschen Zeitpunkt auseinander setzen. Wie ist mein Verhältnis zu der Zeit? Bin ich eher pünktlich oder unpünktlich? Wie empfinde ich in einzelnen Situationen Zeit? Wann scheint sie sich zu ziehen oder zu raffen? Wann ist für mich der richtige Zeitpunkt unangenehme oder angenehme Dinge an zu gehen?

In dieser Woche geht es darum sich mit dem "richtigen Zeitpunkt" in meinem Alltag auseinander zu setzen.

	Ja, für das Thema will ich mich diese Woche engagieren!
	Mitlesen reicht für mich
view results Created by glueck-lich on 2013.09.08, 20:25.