Der Sommer ist los und er verändert mich: Kleidchen und Rock, Riemchenschuhe - alles locker leicht und die Haut kann atmen.



Wind und Sonne streicheln meinen Körper an jeder unbedeckten Stelle. Ich liebe es diese Sommersachen zu tragen. In ein paar Monaten, wenn es wieder kälter ist und kalter Wind weht, werde ich es nicht mehr glauben können. Tiefes erstaunen taucht dann auf, wenn mir diese Sommersachen im Kleiderschrank begegnen.



Jetzt aber fühle ich mich glücklich damit. Überall in der Stadt kann ich Menschen sitzen sehen - Eis essend, kalte Getränke genießend, man lacht und freut sich gemeinsam an der Sonne, dem Licht oder auch an dem Schatten spendenden Schirm. Es scheint bunter um mich herum zu sein. Ich schlendere gemütlich durch die Stadt und viele andere mit mir. Im Winter habe ich es eilig wieder in ein warmes Haus zu kommen, jetzt habe ich Zeit mich um zu sehen.

Ich wähle bei warmen Temperaturen anderes Essen als bei kalten. Ein leichter frischer Salat, mehr Obst und Yoghurt, in anderen Jahreszeiten favorisiere ich eher Quark, nicht so im Sommer.

Natürlich irgendwann, wenn die Temperaturen weiter steigen habe ich es dann doch eilig in ein Kaufhaus zu gehen, um die Klimaanlage zu nutzen, aber noch ist es genau richtig für mich.

Auf meinem Weg zur Arbeit gibt es kühle Temperaturinseln, die mir jetzt besonders Willkommen sind. Mir war das zwar schon die ganze Zeit klar, aber so richtig bewusst genossen habe ich es nicht.

Es entzückt mich wahr zu nehmen, wie nach der übergroßen Wärme dann, durch den Fahrtwind, die kühle Dunkelheit und die feuchtere Luft, Erleichterung im Körper entsteht.

Am schönsten ist es, wenn ein Stück mit wild wachsenden Sträuchern und schattenspendenden Bäumen am Weg wartet.



Dunkle Tunnel und Unterführungen sind im Winter nicht gerade meine Lieblingswege, aber jetzt ist es plötzlich etwas schöne, da durch zu fahren.



Unter Brücken lässt es sich ebenfalls besser aushalten. Ich liebe es dem allem Aufmerksamkeit zu schenken und mich dabei so richtig lebendig zu fühlen!

In der Morgensonne gibt es jede Menge Bienen, die meinen Balkon besuchen. Heute ist mir aufgefallen, dass sich eine von Ihnen richtig hinein gekrallt hat in die Blüte. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis sich diese Biene wieder bewegte. Ich hatte bereits vermutet, dass sie mitten im Nektarsammeln das Zeitliche gesegnet hat.



Abends hing sie dann an einem Blütenblatt meiner schwarzäugigen Susanne - wieder etliche Minuten unbeweglich, aber dieses Mal ohne Nektar in ihrer Umgebung. Ich habe gleich an meine eigene Trägheit bei höheren Temperaturen gedacht und unterstellt, dass das Insekt eine Verschnaufpause braucht.



Solange die Temperaturen bei unter 30° liegen und die Luftfeuchtigkeit erträglich ist, kann ich das Wetter genießen, allerdings verzichte ich ab 25° auf zu schnelle Bewegungen. Optimal ist eine kühle Nacht mit erfrischenden Morgentemperaturen, so dass es bei unter 19° C noch Spaß macht meine Joggingstrecke zu nutzen.

Hitze bin ich im Sommer gewohnt. 14 Jahre lang lebte ich in einer unisolierten Dachgeschosswohnung und habe gelernt die hohen Temperaturen ohne zu überlegen einfach zu akzeptieren. Viele Menschen, die ähnliches erlebt haben, waren meiner Meinung: Gar nicht darüber nachdenken hilft am besten. Klagen über das warme Wetter verkneife ich mir lieber, auch hier habe ich die Erfahrung gemacht, dass es besser ist sich anderen Themen zu zu wenden.



Natürlich kann man sich das Leben dennoch erleichtern. Ich habe mir einen sehr leisen, kleinen Ventilator gekauft, der nachts Erleichterung schaffen kann. Durchzug in den frühen Morgenstunden und totale Dunkelheit während des Tages nutzt ebenfalls.

Vor zwei Jahren bin ich umgezogen und erstaunt wie "kalt" es nun in meiner neuen Wohnung ist. Ich habe mir einen warmen Hausmantel besorgt und genieße es bei bis zu 12° auf meinem Balkon zu sitzen. Solange es so einfach ist sich an seine Umgebung an zu passen bin ich zufrieden.

Allerdings kenne ich auch Extremfälle, die ich sicherlich nicht akzeptieren würde. Beispielsweise hat eine Bekannte von mir bei -15° im Zimmer wochenlang in einem Entwicklngshilfeland gelebt. Die Einwohner kennen es nicht besser, aber mein Idealismus findet schon erheblich früher ein Ende.

Achte auf Wärme und Kälte und Deine Reaktion darauf. Nimm die Temperaturunterschiede wahr und beobachte Dich und Deine Umgebung. In welchen Situation bewertest Du die Temperatur als gut oder schlecht? Wie ist es einfach nur hin zu nehmen, dass etwas anders ist?

Beobachte Temperaturunterschiede in Deiner Umgebung oder an Deinem Körper. Nimm wahr wie Du reagierst.

	Ja, das Thema ist genau richtig für mich um mit zu machen
	Ich lese gerne mit, aber zum Mitmachen fehlt mir die Zeit
view results Created by glueck-lich on 2013.07.14, 22:01.