Sonntag, 6. April 2014
06.04.14 Thema "Ja-Sagen"
Ich finde das Thema sehr interessant. Es beinhaltet auch das „Sich-Bewusst- Sein“ was gerade in mir vor geht. Ich schweife oft ab, vergesse den Kontakt zu meinen Gefühlen und meinem Körper zu halten. Ich lasse mich von äusseren Ereignissen ablenken und mitziehen. Habe ich keinen Kontakt zu mir, weil ich mich nicht spüre, kann ich nicht 100% Ja zu mir und meiner Gegenwart sagen.

Mir fiel in den letzten Tagen ein Text aus der Bibel über Lots Frau ein.
Sie floh gemeinsam mit ihrem Mann, ihren Töchtern und zwei Engeln aus Sodom und blickte entgegen der göttlichen Warnung hinter sich (auf Sodom). Durch dieses nach hinten schauen erstarrte sie zur Salzsäule. (Genesis 19,1-29)

Die Geschichte erlaubt viele Interpretationen. Ich denke, dass sie etwas entscheidendes über dieses „Ja-Sagen“ beinhaltet. Lots Frau blickt in ihre Vergangenheit als sie zurück blickt und sagt dadurch Nein zur Gegenwart und zur nahen Zukunft. Sie ist handlungsunfähig, wenn sie nicht gegenwärtig ist, sie ist mit ihren Gefühlen in der Vergangenheit gefangen und kann sich in der Gegenwart nicht spüren.

Dieser Blick zurück hat noch eine weitere Komponente. Sie blickt ins Leid, auf den grausamen Untergang einer Stadt und deren Bewohner. Sie jedoch ist entkommen, aber durch diesen mentalen Zusammenschluss ist sie dennoch Teil dieses Dramas und macht sich selbst (unnötigerweise) zu einem weiteren Opfer der Sodomkatastrophe.

Die Geschichte warnt meiner Meinung nach davor zu sehr von (vergangenem) Leid fasziniert zu sein.

Thich Nhat Hanh schreibt in seinem Buch „GUTSEIN.Und was der einzelne für die Welt tun kann“ über die Zeit während des Vietnamkrieges:

„Wir praktizierten achtsames Atmen, während wir uns um die durch Gewehrschüsse oder Bombeneinschläge verwundeten Kinder kümmerten. Ohne unsere Achtsamkeitsübungen hätten wir uns dabei selbst verloren, wären schnell ausgebrannt gewesen und hätten niemandem helfen können.“

Gestern habe ich in einem kleinen Trance-Text andere Aspekte der Übung zusammen gefasst:

ja-sagen (WMA, 5,351 KB)

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren

 


Freitag, 4. April 2014
04.04.14 Thema „Ja-Sagen“
Wer Ja zur Gegenwart sagt, blickt nicht zurück. Wir können nicht zwei Dinge gleichzeitig tun. Also ist ein Festhängen an der Vergangenheit gleichzeitig ein Nein zur Gegenwart.



Wer sich noch dazu rechtfertigend in der näheren oder weiteren Vergangenheit aufhält, sagt nicht nur „Nein“ zur Gegenwart, sondern auch „Nein“ zu den eigenen Entscheidungen und letztendlich auch zu der Person, die ich durch meine Entscheidungen geworden bin.



Wir sind Menschen und so liegt es in unserer Natur Entscheidungen zu treffen, die vielleicht auch hätten anders laufen können, dennoch bleibt immer ein Gewinn: Ein Lerneffekt, ein Fortschritt, eine Veränderung.

Erste Blaetter

Thich Nhat Hanh bringt in vielen Büchern das Beispiel von einem Erwachsenen, der das Photo von sich als Kind betrachtet. Bin ich dieses Kind, oder bin ich es nicht? Ich bin weder dieses Kind, noch bin ich es nicht. Ich bin die Fortentwicklung dieses Kindes.



Oft am Tag blicke ich zurück und oft rechtfertige ich mich in Gedanken. Das ist mir in dieser Woche deutlicher geworden. Es war früher erheblich häufiger der Fall, aber ich kann da noch immer Verbesserungspotential erkennen.

Ich mache jeden Morgen eine kleine Übung, in der ich mich und meine Rolle in den verschiedenen Lebensbereichen schätze. Ich übe mich einige Minuten in „Eigenliebe“. Das verändert Stück für Stück mein Selbstbild und verhindert, dass ich zu hart mit mir und meinen vergangenen Entscheidungen bin.

Roter Baum

Jetzt in dieser Jahreszeit wird mir der stete Wandel des Lebens besonders vor Augen geführt. Die Bäume, die ich vor ein paar Wochen fotografiert habe, haben ihr Aussehen sehr verändert. Die Natur schießt aus den Startlöchern. Wandel ist wichtig und gut. Ich lerne „Ja“ zur Dynamik des Lebens zu sagen.

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren

 


Donnerstag, 3. April 2014
03.04.14 Thema „Ja-Sagen“
Die Arbeitswelt hat mich wieder und ganz schnell habe ich mich an die Sommerzeit gewöhnt. So einges geht leichter,wenn ich an meinem Arbeitsplatz sitze. Das gewohnte Muster bietet Sicherheit und die Auswahl an Themen, die mich am Tag beschäftigen sind zum Teil vorgegeben.



Ich liebe meine Arbeit und unsere Firma, auch weil ich mich gerne auf die Vorzüge konzentriere und alles andere beiseite lasse. Ich habe im Laufe der letzten zehn Jahre gelernt, wie wichtig es ist „Ja“ zu sagen und wie sehr eine positive Haltung das Lebensglück stützt und trägt.

Balkon im Herbst

Manchmal kommt so ein „Ja“ machtvoll und ganz spontan aus mir heraus. Das habe ich z.B. bei der Wohnungssuche fest stellen können. In die letzten beiden Wohnungen habe ich mich augenblicklich verliebt. Ich habe zwar durchaus auch die Nachteile sehen können, aber dieses unbedingte sichere Gefühl: „Das ist meine Wohnung“ war so deutlich, dass es kein Zweifel gab.

Ruheplatz

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren

 


Dienstag, 1. April 2014
01.04.14 Thema "Ja-Sagen"
Das Aufstehen hat sich morgens wieder um eine Stunde
verzögert. Mein Plan war ursprünglich anders, denn ab morgen
geht die übliche Routine wieder los und da wäre es hilfreich,
ich hätte ein 100% Ja zur Sommerzeit schon entwickelt.

Neckarufer in Heidelberg

Heute bin ich nochmals ins studentische Heidelberg abgetaucht.
Dieser herrliche Frühlingstag verlockte viele junge Menschen
am Neckarufer die Sonne anzubeten. Biknis wurden schon
vorgeführt. Ich setzte mich in meinem langärmlichen Shirt
auf eine Bank und war zu warm angezogen.

Studenten in Heidelberg

Im Moment ist das die schwierigste Aufgabe des Tages:
Temperaturgerechte Kleidung aussuchen!
Und hier findet sich die Gelegenheit Ja zu den eigenen
Fehleinschätzungen zu sagen. Je nach Tageszeit schwanken
die Temperaturen beträchtlich und wenn ich meine Wohnung
länger verlasse muss ich vorbereitet sein.
Der Zwiebellook ist zwar eine gute Möglichkeit, aber wer
mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist,
möchte sich nicht mit zu vielen Jacken abschleppen.

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren

 


Montag, 31. März 2014
31.03.14 Thema „Ja-Sagen“
Heute ist mir aufgefallen wieviele kleine Entscheidungen am Tag anfallen. Gerade wenn ich frei bin zu tun was ich will. Es beginnt mit dem ersten Augenaufschlag: Aufstehen oder noch liegen bleiben und z.B. lesen...?

Samstag hatte ich mir einen autobiografischen Roman gekauft: „Der leere Spiegel“ von Janwillem van de Wetering. Der Autor beschreibt darin,wie er als junger Mann in einem buddhistischen Zen-Kloster in Japan Schüler war. Ich fand das so spannend, dass ich dieses Buch in zwei Tagen ausgelesen hatte.

Blueten am Himmel

Leider gibt es für mich aber Nebenwirkungen bei solchen Leseexzessen. Ich lasse mich total auf die Handlung ein und bin Selbstvergessen während der Zeit des Lesens. Anschließen ploppen die Inhalte des Gelesenen wie ein Pop-Up Menü wieder auf. Mein Geist beschäftigt sich noch recht lange damit und ich habe Schwierigkeiten mit mir und meiner Wirklichkeit in Fühlung zu kommen.

Eine Art innere Distanz und „Gefühls-Taubheit“ tritt auf. Zusammen mit der Zeitumstellung hatte ich den Eindruck, wie wenn ich tatsächlich in Japan gewesen wäre und jetzt unter Jet-Leg leide.

Tulpen mit Baum im Luisenpark

Meine Entscheidung heute nach Heidelberg zu fahren wurde immer wieder zeitlich verschoben und am Ende entschloss ich mich statt dessen ein Mittagschläfchen zu machen – wegen Müdigkeit.

Luisenpark Eingang

Danach war nur noch Zeit für einen Besuche der Luisenparks. Anfängliches Hadern mit der vergangenen Entscheidung dieses Buch zu kaufen, wurde von mir aber unterbrochen – es bringt nichts. Diese Achtsamkeitsübung ist ein Segen, denn es ist mir schon öfter aufgefallen, dass ich zuviel mit vergangenen Entscheidungen im Zwist liege – völlig unnötig.

Tulpenweg Luisenpark

Heute habe ich das Gute gewürdigt: Ich war übers Wochenende in Japan und habe etwas Neues kennen gelernt. Meine Gefühls-Taubheit war nach dem Mittagsschlaf und einem Spaziergang in Achtsamkeit behoben und ich konnte mich an dem schönen Garten erfreuen und herrliche Bilder machen.

Tulpen

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren

 


Sonntag, 30. März 2014
Achtsamkeitsübung KW 14
Thema dieser Woche ist „Ja-Sagen“. Im Buch wird vorgeschlagen zu allem Ja zu sagen, was mich nicht in körperpliche Gefahr bringt...

Das klingt nach einer spannenden Zeit, unterstützt aber nicht meine Zielsetzung. Ich mache die Übungen, um zu mehr Selbsterkenntnis und innerer Freiheit zu kommen. Ich werde diese Woche auf meine Entscheidungen – die Ja`s und Nein`s – achten und mehr als sonst meine Motive hinterfragen.

Birkenblatt

So wie der Frühling mit voller Kraft die Blätter hervor bringt, so ist es notwendig „Ja“ zum Leben und zu den eigenen Entscheidungen zu sagen. Das ist nicht immer machbar, weil Gewohnheit und Vorurteile mich lenken, aber es ist eine gute Idee achtsamer zu werden. Einsicht in die eigenen Motive und Handlungen macht eine innere Freiheit erst möglich.

Ich sage „Ja“ zu dem was ist. Ich bin aufgrund all meiner Entscheidungen in der Vergagenheit zu dem geworden, der ich heute bin. Ich verfolge diese Woche achtsam meine kleinen und großen Entscheidungen, die ich fälle.



Ja-Sagen zu dem was ist und zu meinen Entscheidungen.
Ja, diese Achtsamkeitsübung ist genau mein Ding!
Nein, ich bleibe beim Mitlesen!

  view results

Created by glueck-lich on 2014.03.30, 23:15.

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren