24.12.13 Thema "Komplimente"
24.12.13 Thema „Komplimente“

Gestern habe ich eine neue Kollegin an meinem Arbeitsplatz eingearbeitet. Das macht mir viel Spaß. Es ist aber auch immer wieder eine Herausforderung, vor allem in diesem Fall.

Die Kollegin war nämlich schon seit einigen Jahren in einer anderen Abteilung beschäftigt und wusste bereits sehr viel. Ich fand es schwer ein zu schätzen wieviel Information für sie noch relevant war.

Andere Kolleginnen habe ich wochenlang eingearbeitet. Mein Chef hatte am Freitagnachmittag beschlossen, dass ich sie am Montagvormittag einarbeiten sollte und schon nachmittags übernahm sie die Schicht ganz alleine.
Vor lauter Besorgnis habe ich mein Achtsamkeitsthema völlig vergessen.

– Hilfe und 24.12.+ 25.12.13 genieße ich eine wirklich friedliche Weihnachten ganz alleine. Wie, in aller Welt, soll ich da Komplimente verteilen?



Nach längerem Überlegen ist mir aufgefallen, dass es doch einiges zu erzählen gibt. Z.B. Wie freundlich meine Nachbarin mir letzte Woche – falls wir uns nicht mehr sehen sollten – schon schöne Feiertage gewünscht hat. Das ist zwar kein direktes Kompliment, aber ich habe es wie eines aufgenommen und mich sehr darüber gefreut.



Freitag hat mir mein Chef empfohlen die Feiertage zu nutzen, um mal die Seele baumeln zu lassen. Er meinte, das könne jeder mal gebrauchen. Ich war überrascht, da mein Leben hauptsächlich aus Meditation, Achtsamkeitsübungen, Mittagssschlaf und einem nicht besonders anstrengendem Job besteht, aber vielleicht ist das eben nur eine Sicht der Dinge.

Wahrscheinlich hat er sich selbst gemeint. Er hat eine harte Zeit hinter sich, weil er Entlassungen durchsetzen musste. Natürlich hat ihn das nicht gerade beliebt gemacht, obwohl er diese Entscheidungen nicht getroffen hat, sondern lediglich vollstrecken musste. Ausserdem sind viele Kolleginnen in anderen Abteilungen unter gekommen – und an dieser Aktion hatte er wesentlichen Anteil. Leider sehen das die meisten Mitarbeiter nicht, aber meine Hochachtung hat er.



Heute war ich in meinem Lieblingscafe. Dort kennt man mich sehr gut, aber viel mehr als ein höflicher Kontakt ist nicht zustande gekommen. Das liegt an mir. Ich bin eine schüchterne Natur, wenn ich es auch inzwischen recht gut verbergen kann. Ich vermeide zu enge Kontakte ausserhalb Familie und Freundeskreis und übe mich in freundlicher Distanz. Dennoch kam die Chefin des Cafes heute auf mich zu, legte mir ihren Arm um die Taille und wünschte „frohe Weihnachten“. Das hat mir richtig gut getan und ich habe sie sehr bewundert, weil sie das so natürlich und selbstverständlich macht. Sie scheint genau zu wissen mit welcher Mischung man vorgehen muss, dass es das Herz des Gegenübers berührt.



Ich habe es allerdings verpasst von mir aus auf irgend jemanden zu zu gehen. Ich werde das Beste aus dieser Übung machen und tun, was ich gut kann: Weihnachtsgrüße schreiben und zwar ausgelegt auf Wertschtätzung meines Gegenübers. Eine Variante dieser Übung, die ich umsetzen kann.

Und ich fange am besten hier an:

Christuskirche Mannheim

Ich wünsche allen Bloggern ein besinnliches, frohes Weihnachtsfest und ein glückliches, inspirierendes, neues Jahr. Es ist schön Teil dieser Gemeinschaft zu sein. Ich liebe es meine Texte zu schreiben und Eure zu lesen. Vielen Dank für die inspirierende Zeit in diesem Portal!

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