Samstag, 2. Dezember 2017
02.12.17 Thema "Achtsamkeit"
ich habe meine beste Freundin diese Woche nicht getroffen, weil wir keine Zeit hatten. Ich habe aber den Adventskalender in ihren Briefkasten geworfen und WhatsApp sei dank, konnten wir uns darüber kurz austauschen.

Sie hat mich gefragt: "Warum bekomme ausgerechnet ich einen Adventskalender mit Heiligenbildern geschenkt?"

Die Antwort ware vielschichtig, aber WhatsApp zwingt uns zur Kurzfassung, was eine Herausforderung ist.

Viele Jahrhunderte ist die Kirche der größte Arbeitgeber für Künstler gewesen. Kunst lebte von und mit der Kirche und deren Inhalten. Meine Freundin macht wunderschöne Skulpturen.

Es kam ein Zwinkersmiley zurück und ein Danke, dafür, dass ich Ihr am frühen Morgen eine Lektion gegeben habe...

Jesuitenkirche in Mannheim, Standort und Umgebung vieler Skultpturen meines Adventskalenders

Ob die Lektion so willkommen war weiß ich nicht. Künstler heute - jedenfalls die, die ich kenne - sehen sich nicht so gerne in dieser Tradition. Abstrakte Kunst ist gefragt und oft auch Kunst die provoziert und weder gefällig, noch eingängig ist.

Dem Betrachter werden Rätsel aufgegeben. Man soll nachdenken und angeregt werden zu erkennen und selbst zu dem Thema aktiv zu werden.

Ich bin kein Anhänger der abstrakten Kunst, meine Freundin schon. Es scheint als ob beides zusammen nicht ginge. Eine Ja oder Nein Frage - mag ich das eine, kann ich das andere nicht mögen. Das stimmt natürlich wiederum so nicht.

Was mir aber bei unserem Austausch aufgefallen ist, dass es schwierig ist bei diesen gegenständlichen Darstellungen mehr zu sehen als das Dargestellte.

Was also sehen wir hier noch, außer einen Heiligen?

Ein Stück bemaltes und geformtes Holz.
Einen Künstler der sich viele Gedanken über Haltung, Farbgebung, Größe, Gestik, Gegenstände, Mimik, Kleidung usw. gemacht hat.
Ein Auftraggeber, der sich etwas von dieser entstehenden Skulptur versprochen hat und für den Künstler Vorgaben erstellt hat
Mehrere Besitzer, die diese Skulptur in Folge besessen haben.
Der heutige Standort und der Sinn, der im Kontext der Umgebung verliehen wird.
(Den Schutzpatron der Schweiz in einer mannheimer Barockkirche...)
Eine Fotografin, die aus diesem 3-dimensionalen Kunstwerk ein 2-dimensionales Bild gemacht hat
usw.

Die Liste würde sich noch verlängern lassen, aber das überlasse ich gerne dem Leser, wenn er Freude daran hat. ;-)

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02. Dezember 2017 Adventskalender
Niklaus von Flue oder Bruder Klaus ist der Schutzpatron der Schweiz. Er verließ in mittlerem Alter mit der Erlaubnis seiner Ehefrau die Familie um Einsiedler zu werden. Dies veränderte das Leben des bis dahin wohlhabenden Bauern, Ratsherrn und Richter. Er wurde ein angesehener Ratgeber für die Landbevölkerung und auch für Staatsoberhäupter des 15. Jahrhunderts.

Jesuitenkirche in Mannheim: Niklaus von Flüe oder Bruder Klaus

Spruch des Tages:

Der Zufall begünstigt den vorbereiteten Geist. Louis Pasteur

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