Donnerstag, 4. Juli 2013
05.07.13 / Thema Riechen
Heute ist eine unserer älteren Putzfrauen völlig anders als sonst zur Arbeit erschienen: MP3 Player im Ohr, rot geschminkte Lippen und Augen-Make-up. Ich hätte sie fast nicht wieder erkannt.

Parfum

Um sie herum breitete sich ein feiner, hoffnungsfroher Duft aus: Parfum, aber kein schwerer Duft. Etwas das Leichtigkeit, Freude und Zuversicht um sie herum versprühte.

Ein Gedanke schoss mir durch den Kopf: "Sie hat sich verliebt!"

Der MP3 Player hat mich aufmerksam werden lassen, das Make-up hat meine Neugier geweckt, aber erst die Art des Geruchs hat mich an eine erfreuliche Wendung denken lassen.

Später fahre ich mit meinem Fahrrad nach hause. Zuerst komme ich am Lager eines Bauhauses vorbei. Da riecht es nach Leim und Holz. Daran schließen sind viele blühende Hecken und Wiesen an. Sie duften nach Honig. Unter einer Brücke schnuppere ich so etwas wie Kreide. Die Gastwirtschaft riecht schon am Nachmittag nach fritiertem Fett.

Wandelröschen

Zu hause erwarten mich die Blumen auf meinem Balkon. Nur eine davon hat einen starken Geruch, wenn ich sie anfasse. Die Blätter des Wandelröschen riechen nach Minze und Tannennadeln. Ich mag es, aber ein Kriterium beim Kauf war das sicher nicht.

Blühfreudigkeit, Farbenpracht und idealer Standort waren die Punkte nach denen ich mich vor dem Erwerb erkundigt habe.

Nach dem Abendessen gibt es noch einen leckeren Pfefferminztee! Ich schnuppere und freue mich daran, während ich den Text in meinen Computer eintippe.

Pfefferminztee

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04.07.13 / Thema Riechen
Sie begleiten mich den ganzen Tag: Gerüche. Draußen sind es manchmal sehr feine Gerüche, die aber ganz schnell wechseln können. Schon einen Meter weiter gibt es einen ganz anderen Eindruck.

Hier an dieser Hecke war der Duft so fein, dass ich nicht genau wusste: Eingebildet oder nicht? Nach mehrmaligem Hin und Her kann ich sagen: Ja, hier ist es anders, süßlicher und feiner. Die Luft scheint „leichter“ zu sein.




Manchmal spielt auch Temperatur und Luftfeuchtigkeit eine Rolle. Ich gehe unter einer Brücke durch. Hier ist es kühler und feuchter, die Luft ist „schwerer“. Die Steinmauer auf der Seite scheint den herben Geruch noch zu speichern. Es erinnert mich Kellerfenster alter Häuser, allerdings weitaus weniger intensiv.

Steinmauer an einer Brücke

Da ist ein Strauch, der nach Nektar riecht, obwohl die Blüten nicht mehr da sind, bald kommen die Früchte.

Holunderstrauch

Ich hätte vor dieser Woche nicht gedacht wie viel ich an Gerüchen wahrnehme und jetzt sehr bewusst wahrnehme.

Ich bin erstaunt: Auch hier erschließt sich mir eine ganz andere, bisher kaum beachtete, Welt. Und ist der Stein der Bewusstheit einmal ins Rollen gebracht, gibt es immer mehr und mehr das ich entdecke. Wie ein Astronaut, der auf eine wenig bekannte Welt stößt.

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