Sonntag, 23. November 2014
23.11.14 Thema "Reisen"
In den Weiten des Internets habe ich eine Reihe an Videos zum Thema antikes Leben der alten Römer entdeckt.

Meet the Romans with Mary Beard:

http://www.youtube.com/watch?v=9JFw8M4PBUI

Ich finde es spannend diese „Zeit-Reise“ zu unternehmen. Ich tauche ein in eine andere Welt...

Bekannte und unbekannte Römer

Mary Beard erzählt wie das Leben des einfachen Römers war. Sie ließt die letzten Botschaften auf den Grabsteinen der vergangenen Römer. Damals war es üblich nicht nur Namen und Lebenszeit zu hinterlassen, sondern auch Beruf und eine kleine Botschaft für den vorübergehenden Passanten.

Manchmal schreiben die Römer von ihren Sorgen, aber auch was sie gerne getan, getrunken und gegessen haben. Sie berichten was für sie wichtig war und geben Ratschläge an kommende Generationen weiter.

Sicherlich ist das eine interessante Aufgabe das Wichtigste zur eigenen Person und Leben auf ein paar Sätze zu reduzieren. Hier komme ich wieder auf eine Frage, die mich mein ganzes Leben beschäftigt: „Wer bin ich?“ oder besser gesagt „Wer sind wir Menschen und was macht uns aus?“

Viele dieser Römer hat dieselbe Frage beschäftigt.

Rom

Man lebte auf engstem Raum mit seinen Lieben, hatte keine Küche und aß dafür in einem Restaurant. Genau wie heute kam es billiger sich im Vorübergehen etwas zu kaufen, ober ein Fastfoodlokal zu besuchen. Sich gemütlich hin zu setzen kostete mehr.

Die Wohlhabenden hatten zu hause eine Küche und einen Koch.

Die öffentlichen Bäder und Toiletten wurden häufig besucht, wobei man hier Seite an Seite saß. Im alten Rom kannte man weniger Schamgefühle als heute in unserer Kultur. Die Beziehung zum eigenen Körper und zur Sexualität war anscheinend offener.

Dächer von Rom

Am Ende kehre ich wieder zurück in mein altes Leben und habe nun einen veränderten Blick darauf, wie angenehm es ist eine eigene Toilette, eine Küche und mehrere Zimmer für mich ganz alleine zu besitzen. Es ist sicherlich ein wesentlich ruhigeres und gemächligeres Leben, aber auch weniger gesellig.

Italienische Radieschen

Als ich morgens mein Frühstück mache, fällt mir auf, dass die Radieschen aus Italien sind... ich sende einen geistigen Gruß dorthin!

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Freitag, 21. November 2014
21.11.14 "Achtsames Reisen"
Reisen ist für mich eine Herausforderung. Im Alltag ist alles bekannt, abgesichert, schon tausend Mal erlebt, auf Reisen gibt es viel Unvorhersehbares. Ich bin ein Mensch dem der Gedanke an diese kleinen und großen Abenteuer nicht gefällt.

Es stellt mich auf die Probe. Dieses Jahr habe ich aber auch gemerkt: Ich habe mich verändert. Ich bin gelassener geworden. Ich sehe mehr Chancen . Ich nehme hin was gerade passiert und mache das Beste daraus.

Bei der Hinfahrt musste der Reisebus z.B. eine Stunde auf einen Mitreisenden warten. Wir haben für die Strecke zwischen Mannheim und Basel 5 Stunden gebraucht, wo mit dem ICE 2 Stunden nötig sind.

Wartezeit in der Reisegruppe

Das hat für mich zu so einer Reise dazu gehört. Ich wusste, wenn ich mich dagegen stemme verspannt sich mein Körper. Bei der eingefrohrenen Sitzhaltung und angesichts dem Wissen, dass noch viel mehr rückenfeindliche Stunden auf mich warten bin ich "locker" geblieben.

Ich konnte meine Mitreisenden beobachten. Die meisten waren im Rentenalter und waren unglaublich geduldig, wertschätzend und liebevoll. Einige der Pärchen sind händchenhaltend den verschiedenen Führungen gefolgt.

Händchen Halten

Nachdem jetzt einige Zeit vergangen ist hallt die Erfahrung in mir noch nach. Dieses Erlebnis hat mich hoffnungsvoller gemacht, mir Wertschätzung für meine Mitreisenden gegeben. Jeder einzelne von ihnen ist ein unnachahmliches, wertvolles Unikat. Ich hatte die Möglichkeit sie in kurzer Zeit sehr intensiv kennen zu lernen, aber ich habe auch an mir neue Seiten entdeckt.

Offene Tür für neue Reise-Abenteuer

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Sonntag, 19. Oktober 2014
19.10.14 Thema "Reisen in der Gruppe"
Reisen in einer Gruppe erschien mir in den letzten drei Jahren vorteilhaft. Einer Gruppe von Leuten ist es möglich einen Reiseleiter, Busfahrer und Reiseführer zu bezahlen. Ein Einzelner muss sich das Reiseprogramm und das Wissen für die Reise, die Buchung von Hotel, Überfahrt und Essen erst mühsam zusammen suchen und wesentlich teurer bezahlen.



Ich behielt allerdings auch die vermeintlichen Nachteile im Auge: Wenig Ruhe, Reibungsfläche mit vielen unbekannten Menschen und das Stören meiner täglichen meditativen Routine. Meine innere Einstellung war bisher eher eine abweisende, denn ich liebe meinen individuellen Tagesplan und meine ganz eigene Sicht auf das Leben.

Bedingt durch das ganz besonders straffe Programm gab ich alle Hoffnung auf das Einhalten meiner liebgewonnen Gewohnheiten für die 11 Tage auf. Ich verließ den Esssaal nicht mehr fluchtartig, sondern beteiligte mich wertschätzend am Tischgespräch. Ich akzeptierte die vielen Fahrstunden im Bus und suchte Möglichkeiten sie so angenehm wie möglich zu verbringen, ohne meine Mitreisenden vor den Kopf zu stoßen. Und vor allem ging ich davon aus, dass diese Anpassungen mich entspannter und glücklicher machen würden und nicht unfrei (wie meine bisherige These war).



Meine mütterliche Freundin erstaunte mich mit ihren Einsichten. Ohne sich jemals mit dem Thema Wertschätzung und Achtsamkeit auseinander gesetzt zu haben gibt es ein paar erstaunliche Leitsätze in ihrem Leben. "Nimm die Menschen wie sie sind, nicht wie Du sie haben willst" und "Wer in sich ruht steht gut" sind erstaunliche Aussagen.



Einmal meinte sie zu mir wie interessant es doch sei, dass Trendtour: "Unterwegs mit netten Leuten" auf den Prospekten und Werbematerialien abdruckt und sich das dann tatsächlich in der Gruppe bewahrheitet.

Wer mit einer derart positiven inneren Einstellung auf Menschen zugeht wird geschätzt. Das konnte ich in diesen 11 Tagen immer wieder feststellen. Beim Abschied und auch sonst gab es ganz viele lobende und freundliche Worte für uns beide.

Dennoch freue ich mich darüber zu hause wieder schalten und walten zu können wie ich es gerne habe und die Reise im nächsten Jahr werden wir zur Abwechslung wieder alleine machen.

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Freitag, 17. Oktober 2014
17.10.14 Thema "Achtsamkeit auf Reisen"
Nun sitze ich mit einem Stapel Reiseführer in meinem Lieblingscafe und stelle fest, dass es hilfreicher gewesen wäre diese Arbeit vor meiner Reise statt hinterher zu machen.

Mein Entschluss zu dieser Reise liegt mehr als ein Jahr zurück. Seit dem Tod meines Vaters machen ich und seine Frau jedes Jahr eine gemeinsame Reise. Einmal wählt sie das Ziel, einmal ich, selbstverständlich ist ein Veto erlaubt. Das hätte ich gerne eingelegt, wären da nicht starke Argumente auf den Tisch gekommen.



„Ich möchte diese Reise so gerne machen! Wahrscheinlich komme ich da nie wieder hin. Möglicherweise das letzte Mal Italien, schließlich werde ich auch nicht jünger.“

Was sollte ich meiner mütterlichen Freundin darauf antworten? „Die Reise wird sehr anstrengend“ war kein schlagendes Argument.

Kreuz und Quer durchs Mittelmeer: Schiffskabine

„Kreuz und Quer durchs Mittelmeer“ wird vom Reiseveranstalter Trendtours angeboten. Mit Bus und Schiff durchquert man das Mittelmeer, besucht Sardinien, Korsika, Rom, die Halbinsel Sorent, Pompeij, den Vesuv und zahlreiche andere Ziele auf Sizilien. Übernachtet wird abwechselnd in einem Hotel oder auf einer Schiffähre.

Kreuz und Quer durchs Mittelmeer: Fähre mit Übernachtungskabine

Mir wurde schon vom Lesen der vielen Orte, die wir besuchen sollten, schwindlich.

„Im Schweinsgalopp durch Italien“ ist für mich nicht die ideale Art zu reisen. Ich liebe es mich in die Atmosphäre eines Ortes hinein fallen zu lassen. Ich mag Fotos, die eine Stimmung vermitteln, die Ruhe, Gelassenheit und Schönheit ausdrücken. Ich liebe die stille Würde der Gemälde von Jan Vermeer und behalte beim Fotografieren dieses Ideal im Hinterkopf.

Kreuz und Quer durchs Mittelmeer: Kreuzgang von San Francesco (Sardinien, Alghero)

Freilich wusste ich schon, dass meine innere Einstellung eine entscheidende Zutat zum Gelingen oder Misslingen eines solchen Vorhabens ist. In der Hoffnung im verbleibenden Jahr diese zum positiven zu wenden, stimmte ich den Reiseplänen also zu.

Kreuz und Quer durchs Mittelmeer: Panoramablick Sardinien

Tatsächlich habe ich dann einiges unternommen, um mich auf die Reise positiv einzustimmen. Es ist mir gelungen den strahlenden Sonnenschein, den blauen Himmel, die Gemeinschaft meiner Mitreisenden, das gute Essen und die Gesellschaft meiner Freundin zu genießen. Zahlreiche Panoramablicke, malerische Städtchen und Landschaften haben mich entzückt.

Kreuz und Quer durchs Mittelmeer: Fahrt zwischen Sardinien und Korsika

Die Vielfalt der Eindrücke hinterließ ein ziemliches Chaos im Kopf, weswegen ich nun meine Hausaufgaben mache und Reiseführer wälze. Schließlich möchte ich die, in aller Eile, geschossenen Fotos wenigstens zum Zwecke der Reisedokumentation nutzen und dazu muss ich sie erst einmal mit den Orten unserer Reise verknüpfen können.



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