10.06.13 / Thema Wasser
Zum Thema Wasser fällt mir gleich zu Beginn eine ganze Menge ein, doch ich muss mich zurück halten. Anstatt einer breit angelegten Internet-Recherche über Wasser und seine chemischen Eigenschaften, Daten und Fakten zum Thema Wasser und Gesundheit, oder was bewirkt Wasser alles in unserem Körper, geht es bei „Achtsamkeit und Wasser“ um etwas ganz anderes.

Es geht darum Wasser in meinem Alltag mit meinen Sinnen zu erfahren, ja zunächst einmal wieder wahr zu nehmen wo es mir überall begegnet, was es in mir auslöst, wie ich damit eine spielerische Leichtigkeit aufbauen kann. Wie ich mein kindliches Vergnügen mit dem Thema Wasser wieder neu entdecken kann.



Wasser begleitet mich den ganzen Tag und das Beginnt schon beim morgendlichen Weckruf meines Körpers. Oft wache ich dank zu viel oder zuwenig Wasser in meinem Körper noch vor dem eingestellten Klingelzeichen auf. Meine Blase hat entweder Druck oder mein Mund meldet: Durst! Also raus aus den Federn und ab ins Bad... oder in die Küche, je nachdem.



Beobachten Sie das manchmal wie schön das Gefühl ist, wenn sich die Blase entleert? Die Erleichterung beginnt gleich und steigert sich immer mehr. Das merkwürdige ist, schon mit dem herunter Spülen der lästigen Flüssigkeit wenden sich meine Gedanken wieder ab. Eben gab es nichts wichtigeres auf der Welt und jetzt ist es Vergangenheit. Wenn man doch andere Ereignisse in seinem Leben so schnell wieder vergessen könnte...

Nach dem Blick auf die Uhr wird die Frage entschieden: Kann ich wieder einschlafen? Lohnt sich das noch? Soll ich noch etwas trinken oder wache ich dann noch einmal verfrüht auf?

Nach dem offizielle Aufstehtermin geht es ins Bad. Wasserhahn auf – Dich kenn ich doch – Wasser sprudelnd und zunächst kalt.



Es dauert eine Weile, bis es warm wird, oft fange ich schon mal an mit dem Waschen oder dem Zähne putzen. Ich kann das nämlich auch mit kaltem Wasser. Es gab auch Zeiten in meinem Leben, da hatte ich morgens kein warmes Wasser zur Verfügung oder musste mich erst auf den Weg zur Wasserstelle auf dem Campingplatz machen. Ich kann mich noch gut daran erinnern und ja es ist ein Wunder, dass das Wasser direkt in meine Wohnung kommt und zum zweiten, dann auch noch so unkompliziert erwärmt wird. Ich schätze es und werde mich jetzt noch stärker jeden Morgen daran erinnern.

Am Nachmittag hatte ich eine ganz andere Begegnung mit dem Thema Wasser. Ich bin von meinem Arbeitsplatz aus nach hause gelaufen. Nach der letzten Woche habe ich beschlossen meine Spaziergänge fort zu setzen und nach ca. 1 Stunde bin ich dann zu hause. Dieses Mal habe ich mir allerdings mehr Zeit gelassen als vor meinem Urlaub. So wie ich es letzte Woche gelernt habe, setze ich mich unterwegs auch mal hin – vor allem wenn ich merke, dass ich nicht abschalten kann und die Themen in der Firma immer wieder auf tauchen.

Ich zücke mein Notizbuch und schreibe auf was mir gerade an diesem Moment positives auffällt. Meine Gedanken werden beim schreiben langsamer, ich muss mich auf die Hand, den Kugelschreiber und das kleine Blatt konzentrieren. Der Kugelschreiber schreibt mit einer schwarzen Flüssigkeit – Wasser enthalten. Ich rieche in die Luft, es hat geregnet.




Aaaah! Wie angenehm, ich schnuppere das Wasser in der Luft. Das tut gut! Ich sehe die frischen Farben um mich herum, als ob der Regen die Blumen wach gemacht hätte. Besonders wunderbar: Die kleinen Tropfen an den Halmen, wie Perlen an einer Schnur. Das Rot des Klatschmohns und leider habe ich jetzt keine Kamera dabei, denn die feinen Härchen an dem Stengel des Mohns zusammen mit den Tropfen sehen verlockend aus – was wäre das jetzt für ein Foto!



Und schon sind Kollegen und Chef vergessen.

Den kleinen Vögelchen scheint es hier auch zu gefallen. Sie setzen sich auf eine Stromleitung und singen und fliegen und singen und fliegen. Was für ein Augenblick. Ich gehe weiter und mir fällt auf, dass meine Schuhe viele kleine Blütenblätter eingesammelt haben, um sie nach hause mit zu nehmen. Komisch, wenn der Boden trocken ist bleiben die Blütenblätter wo sie sind. Darüber habe ich noch nie nach gedacht, aber Wasser sorgt bei Blättern für Anhaftung an der Schuhsole. Ist der Boden mit nassem Sand bedeckt, ergibt das beim Gehen ein sattes, beinahe schmatzendes Geräusch. Bei trockenem Sand ist das Geräusch „körniger“. Der Asphalt ist an manchen Stellen dunkler – also noch nass.



Ich sehe die Pfützen und denke daran wie verlockend so eine Pfütze für mich als Kind war. – Nein, aus dem Alter bin ich nun endgültig raus...

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