Mittwoch, 12. August 2015
12.08.15 Thema "Wasser genießen"
Ob Softdrinks oder Saftschorle, mit Alkohol oder ohne, im Sommer wird mehr Flüssigkeit getrunken als zu jeder anderen Jahreszeit.

Da Wasser pur nicht jedermann Geschmack ist gibt es erfindungsreiche Industriezweige, die sich darauf spezialisiert haben uns vielfältige gesunde oder weniger gesunde Varianten an zu bieten.

Daneben gibt es noch einige Durstige, die sich zuhause die Saftschorle gerne selber mischen und so auf vorgegebene Einheitsware aus der Industrie verzichten.

Alternativ zu Saftschorle habe ich vor einigen Wochen etwas anderes kennen gelernt: Gefrohrene Früchte, die zum Wasser dazu gegeben werden und so als Eiswürfel dienen. Wer keine Früchte mag kann aber auch frische Kräuter dazu geben und das Gemisch aus Wasser und Pflanzenteile kurz im Kühlschrank ziehen lassen.

Da ich beides gerne mag habe ich die Blüten der Kapuzinerkresse und der Kronblume von meinem Balkon zusammen mit gefrohrene Himbeeren in ein Glas gefüllt und kaltes Wasser darüber gegeben.

Blütenwasser

Es gibt noch zahlreiche andere Blüten, die essbar sind und einen solchen Sommerdrink besonders hübsch machen. Gänseblümchen und die blauen Blüten der Wegwarte (letztere enthalten besonders viel Eisen) sind z.B. ebenfalls essbar und machen sich schön im Getränk.

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Sonntag, 9. August 2015
09.08.15 Den Alltag gestalten
Nach meinem Urlaub im Juni habe ich meine Stundenanzahl erhöht. Ich arbeite, für mich ganz ungewohnt, 7,5 Stunden und mehr am Tag. Darunter leiden natürlich die bisherigen Freizeitaktiviten.

Alles eine Sache der Organisation, so hatte ich zumindest gehofft und mich daran gemacht den finanziellen Spielraum für eine Umorientierung zu nutzen.

Mein in die Jahre gekommener Virobi (Vileda) wurde durch einen Braava (iRobot) ergänzt. Beide wischen den Boden um ihn von Haaren und Staub zu befreien. Letzterer geht allerdings mit Rechenleistung und einem stärkeren Akku ans Werk, ausserdem wischt er den Boden auch feucht auf.

Virobi und Braava zum Wischen des Bodens

Der berühmte Navigation Cube (schwarzer Würfel auf dem Bild) hilft beim vermessen und navigieren im Raum und hat Funkkontakt mit dem kleinen Wischroboter.

Beide Roboter können nicht auf eine Uhrzeit programmiert werden. Der Einsatz einer Bodenroboters erfordert allerdings auch freie Bahn - also einen aufgeräumten Fussboden und Freiheit von Roboterfallen wie z.B Stromkabel, die im Weg liegen.

Mein nächstes Projekt ist es die Wohnung roboterfreundlich um zu gestalten und meinen in die Jahre gekommenen Virobi in Rente zu schicken. Ersetzen soll ihn ein moderner Saugroboter, der eine Arbeit tut während ich meiner Arbeit ausser Haus nachgehe, aber das ist noch Zukunftsmusik.

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Sonntag, 19. Juli 2015
19.07.15 Achtsamkeit im Alltag
Vor 28 Jahren habe ich im Wirtschaftsstudium gelernt: Angebot und Nachfrage regeln den Preis und manchmal wird nach Moral nicht gefragt.

Der Wunsch nach menschlicher Nähe, Liebe und sozialen Interaktionen treibt uns an

Der Wunsch vieler europäischer Singlefrauen nach Nähe, Liebe und Geborgenheit hat in Zeiten des WWWeb ein illegales Angebot hervor gerufen. "Romance Scamming" ist ein neudeutscher Ausdruck von Heiratsschwindelei im Netz und es wird von großen Organisationen betrieben, die dieses Metier auf eine ganz neue Ebene gehoben haben.

Ich durfte in den letzten beiden Wochen erfahren wie subtil man sich auf`s Glatteis geführt fühlt, obwohl Aussenstehende mit anderem Betrachtung es unverständlich finden, wie man einem solchem Zauber auf dem Leim gehen kann.

Ich bin seit vielen Jahren Mitglied in einigen namhaften Singleportalen. Anfangs noch voller Einsatzfreude bin ich im Laufe der Zeit dazu übergegangen nur noch ein recht passives Mitglied zu sein und zu hoffen, dass Mr. Right schon von sich aus tätig werden würde.

Die Folge eines solchen Nutzerverhaltens ist, dass sich nicht viel abspielt. Wer wirklich etwas erleben will muss von sich aus tätig werden. Von den Vielen, die mein Profil betrachten gibt es nur wenige, die dann die Initiative ergreifen und eine Mail schicken oder mit mir chatten wollen.

Vor zwei Woche bekam ich eine begeisterte Mail in einem Kauderwelsch aus deutsch und englisch. Es begann eine Konversation in englischer Sprache. Mein Gegenüber war immerhin schon einmal fähig und willig mehrere vollständige und höfliche Sätze anständig zu formulieren, was für mich schon einmal einen großen Pluspunkt darstellte.

Romance Skamming: Folge unbefriedigter Rudelinstinkte

Eine rührend klischeehafte Geschichte über seine Ehe - er hat seine Frau im gemeinsamen Ehebett mit einem anderen erwischt - ließen bei mir die Alarmglocken nicht klingeln.

Froh, dass sich endlich mal wieder was tut, investierte ich eifrig Zeit und konnte dabei meine Englischkenntnisse auf Vordermann bringen. Konversation über Mail, Chat oder Skype jeden morgen und abend nahmen nicht nur meine Aufmerksamkeit während der Interaktion in Anspruch. Bald schweiften meine Gedanken auch in meiner übrigen Tageszeit ab, um englische Texte im Kopf schon einmal vor zu entwerfen.

Es dauerte nicht lange, dann gestand mir mein Gegenüber, dass er sich auf den ersten Blick in meine Fotos verliebt habe. Mein überaus wohlhabender Verehrer schmiedete schon Pläne für unsere gemeinsame Zukunft bis an unser Lebensende, noch bevor wir uns jemals im realen Leben getroffen hatten.

Der reiche Geschäftsmann mit Firmensitz in Heidelberg und Afrika schien eine Obsession für eine Frau zu hegen, die lediglich in seinem Kopf existierte und mit mir nur das Gesicht gemeinsam hatte.

Mir machte diese blinde Leidenschaft gepaart mit großer Naivität Angst. Eine gemeinsamen Zukunftsplanung bis an das Lebensende war mir ausserdem noch nie geheuer. Schon sehr bald war ich hin und her gerissen zwischen dem Wunsch den Mann, in den ich nun schon soviel Zeit investiert hatte, persönlich kennen zu lernen und dem Impuls die Beine in die Hand zu nehmen und so weit wie möglich weg zu laufen.

Am Ende siegte letzteres, aber erst 5 Tage später kam ich auf die Idee bei Google folgende Stichworte ein zu geben: "Heiratsschwindler im Netz". Da erfuhr ich, dass es in Westafrika eine Organisation gibt, die Mails, Chat und Skype nutzen um einsame Frauen dazu zu bewegen Geld, Zeit und Gefühle zu investieren. Ein einzelner Heiratsschwindler existiert womöglich gar nicht, wahrscheinlich bin ich im Teamwork betreut worden.

Was übrig bleibt ist die Erkenntnis wie leicht die menschliche Phantasie mit mir durchgeht. Ich habe es meinem starken Unabhängigkeitsdrang zu verdanken kein Opfer geworden zu sein.

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