Sonntag, 27. April 2014
27.04.14 Thema "Leerer Raum"
Meine Freundin erzählt von den wunderbaren Erlebnissen, die sie vor 20 Jahren auf einer Reise hatte. Sie wolle da so gerne wieder hin, habe aber beschlossen, dass dieses vorgefasste Bild im Kopf nur zu einer Enttäuschung führen würde, das der Ort sich verändert hätte und so schön wie damals könne es niemals wieder werden, deswegen besuche sie lieber Plätze, die sie noch nie gesehen hat... Natürlich geht es auch anders. Mit bestimmten Techniken kann man sich so sehr auf etwas freuen, dass ein kleiner Reiz genügt und die damit verknüpfte Freude aufsteigt.

Das will sie nicht - zu viel Aufwand und dann ein Kunstgriff, der das "natürliche Gefühl" verhindert. "Ansichtssache", denke ich, "was ist schon natürlich?" Unbewusst zufällig geformte Gefühlsverknüpfungen bestimmen normalerweise unseren ganzen Tag. Eine Lenkung erscheint uns künstlich, weil es in unserer Kultur nicht üblich ist. Allenfalls da, wo es so störend ist, dass es als Krankhaft definiert wird - dort erlauben wir uns psychologische Intervention. Dennoch gebe ich ihr recht, es ist sehr aufwändig, diese Verknüpfungen vorher ein zu üben, vor allem wenn man es nicht regelmäßig macht.

Leerer Raum erschien mir eine große Herausforderung in dieser Woche. Der Frühling lockt überall mit Schönheit, Duft und anderen Sinneseindrücken. Nach dem kargen Winter werde ich überwältigt vor verlockenden Reizen. Alles scheint ab zu lenken von dem allgegenwärtigen freien Raum. Er ist eben nicht so spektakulär, dieser Raum. Jeder Buchstabe meiner Zeilen ist nur unterscheidbar durch die Lücken, jeder Schritt auf meinem Spaziergang setzt sich frei auf den Boden. Da ist wenig was mir Hindernisse entgegen bringt, der Fussängerweg ist frei, aber ich lasse mich einfangen von dem Gesang der Amsel, von dem süßlichen Duft der blühenden Bäume und Sträucher usw. Meine Konzentration auf die Leere wird von der Fülle ausgebremst.

Alles weckt sofort Bewertungen und Assoziationen in mir - ich will es gar nicht stoppen, denn das ist sehr angenehm. Vielleicht wäre die Aufgabe in einer anderen Jahreszeit verlockender gewesen.

Beim Kochen fällt mir auf, wie wichtig die Verteilung ist. Der Käse wird gerieben, damit er sich leichter in den Nudeln verteilt - hier braucht es Platz um zu mischen und zu vermengen. "Leere" eine wichtige Zutat bei jedem Aspekt meines Tages und doch so unspektakulär.

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Freitag, 25. April 2014
25.04.14 Thema "Leerer Raum"
Leerer Raum im Kopf tut manchmal gut und "Vorurteile" verhindern gelegentlich einen schönen Tag.

An Ostern waren meine Schwester und Ihre Familie im Zoo. Meine Nichte (10 Jahre) ist die einzige, die Tiere liebt, alle anderen gehen dahin, weil der Familienrat es so beschließt - sprich die Erwachsenen sich nichts besseres ausdenken konnten ;-)

Mein ältester Neffe (14 Jahre alt) reagierte auf Zoo mit schrecklicher Langeweile: "Der schlimmste Tag seit langem", war sein Kommentar. Meine Schwester ärgerte sich schrecklich über dieses "beleidigte" Gesicht von ihm, sie erzählte, er habe der Familie den ganzen Tag verdorben. Ich war nicht dabei und deswegen habe ich dazu auch nicht viel gesagt.

Ich frage mich, ob mein Neffe Zoobesuch nicht von vorne herein mit "langweilig" etikettiert hat und er deswegen auch nichts finden konnte, was Spannung in den Tag gebracht hätte. Ähnlich geartet denkt vielleicht auch meine Schwester: "Ich kann nicht glücklich sein, wenn mein Sohn es so offensichtlich nicht ist." Also hat auch sie kein Spaß an diesem Ausflug.

"Anfängergeist" heißt dieses "vorurteilslose Denken" im Buddhismus und bezeichnet damit einen leeren Raum im Kopf - wir geben dem Neuen eine Chance uns zu belehren... und manchmal vielleicht auch dem Gewohnten, wenn wir es "Neu" oder "Anders" definieren.

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Mittwoch, 23. April 2014
23.04.14 Thema „Leerer Raum“
Buddha

Heute habe ich meiner Kollegin erzählt, dass ich neuerdings abends noch eine Stunde meditiere. Das abendliche Filmchen habe ich damit ersetzt. Es gibt mir mehr als mich von einem Schauspiel berieseln zu lassen.

„Irgendwie kann‘s das ja nicht gewesen sein – jeden Abend Fernsehen und darauf warten, dass man in Rente geht“, sage ich.

Die Kollegin blickt sich vorsichtig um, ob auch niemand zuhört, dann sagt sie:“Ich versteh das auch nicht. Bin ich zu anspruchsvoll? Die anderen scheinen damit zufrieden sein! Aber das kann es doch wirklich noch nicht gewesen sein.“ Wir sind uns einig. Das Leben muss Sinn und Tiefe haben.

Vogel

„Alles ist leer“ habe ich nun schon öfter in buddistischen Schriften gelesen und nicht verstanden was gemeint ist.

Ist es vielleicht so, dass alles frei von Bedeutung ist, bis ich ihm eine Bedeutung gebe? Bin ich diejenige, die Tiefe und Sinn schafft/vergibt?

Wenn ich Bücher über Buddhismus oder positives Denken lese, macht alles Sinn und ich fühle mich voller Hoffnung. Ich fühle mich er-füllt.



Wenn ich es schaffe den Augenblick zu berühren, ohne Vor-urteile in Hier und Jetzt mich und das Leben zu spüren, dann gebe ich der Lebendigkeit in mir eine Chance die Leere in meinem Leben zu füllen.

Da ist leerer Raum in jeder Minute meines Lebens und es ist meine Aufgabe diesen Raum zu füllen.

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Dienstag, 22. April 2014
22.04.14 Thema „Leerer Raum“
Blueten

Zunächst fand ich das Thema zu abstrakt und schwierig. Wie soll ich dazu Bilder liefern? Kann man „Leere“ fotografieren?

Ja, man kann! Man muss sogar, denn ohne Raum dazwischen, ist Struktur nicht erkennbar. Also ist in jedem Foto Leere schon enthalten. Dazu gibt es also eine Fülle an Bildmaterial. Ich bin völlig frei in meiner Wahl. Das ist schon mal ein glücklicher Gedanke für mich.

Kuchengabel

Mir fiel auf, dass eine Gabel auf die Zwichenräume angewiesen ist, sonst könnte sie ihrer Funktion nicht gerecht werden. Ein Kuchen muss leicht und locker sein und auch hier braucht es Leere bzw. Luft um zu gelingen.

Rueblikuchen

Glas


Glas und Flasche können keine Flüssigkeit ohne Hohlraum aufnehmen. Und der nach oben gebogene Rand des Tellers erleichtert das Greifen und Wegnehmen vom Tisch, weil freier Platz zum Greifen da ist.

Tellerrand
Beim Anziehen sieht es ähnlich aus: Ohne Raum für den Fuss taugt kein Schuh und die Kleidung ist am angenehmsten, wenn sie nicht Hauteng sitzt, aber selbst wenn sie es tut, muss dennoch genügend Raum für den Körper da sein.

Es gibt also jede Menge zu entdecken, denn der Alltag ist angefüllt mit leerem Raum und mir scheint dieses Thema wird mir helfen meinen Blick über den Tellerrand zu erheben.

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Montag, 21. April 2014
Achtsamkeitsübung KW 17
in dieser Woche geht es um den leeren Raum bzw. die Zwischenräume, die sich überall finden und ohne die wir alle eins wären.

Der leere Raum um Gegenstände und Lebewesen ist Thema dieser Woche
Ja, ich nehme diese Herausforderung an und mache mit.
Nein, ich lese lieber nur mit.

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Created by glueck-lich on 2014.04.21, 15:37.

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