24.11.14 Thema "Wertschätzung im Alltag"
Freitag war ich nach Feierabend in der Stadt. Ich habe die Gelegenheit genutzt und war Essen in einem meiner Lieblingsrestaurants, dem Heller`s. Dort gibt es vegetarisch Köstlichkeiten und Selbstbedienung. Beides kommt mir sehr entgegen. Alleine Essengehen ist hier kein Problem und fällt nicht auf.

Die Antipasti haben mich verlockt. Gebratene Austernpilze, Pastinaken, Nudelsalat mit Räuchertofu, Rosenkohlsalat mit Käsestücken und der feine Spinat in Öl mit Sonneblumenkernen -mmh, lecker!

Der Besuch meines Lieblingscafes in der Buchhandlung ist ein Muss. Dort weiss man was ich trinke und stellt es mir gleich hin. Hier kann man in Ruhe durch die Bücher schmökern.

Fussgängerzon Mannheim

Heute beschließe ich dem teuersten Kaufhaus einen Besuch zu machen, zwar kaufe ich dort selten ein, aber mir gefällt der Luxus und die vornehme Ausstattung gut. Gleich beim Eingang stößt man auf einen exclusive Blumenladen. Alles ist frisch, ungewöhnlich und teuer, aber Preiswert.

Eingang Kaufhaus


Blumenladen

Ich fahre ganz nach oben.

Eine weitere Etage

Je höher ich steige desto vornehmer die Abteilung.

Dekoration einer Etage

Ich steuere auf das schöne Aussichtscafe zu. Dort ganz oben gibt es eine rundum Fensterfront und einen schönen Blick. Allerdings ist es schon dunkel und alleine kann man da schlecht sitzen.

Ich weiss nicht warum, aber leider haben alle meinen Freundinnen einen Faible für alternative Lokale. Dort gehe ich zwar auch gerne hin, frage mich aber immer mal wieder warum es eigentlich schick ist, auf Möbeln zu sitzen, die man privat auf den Sperrmüll geben würde. Meist braucht die Wand auch dringend einen Anstrich und meine sonst so pingeligen und renovierfreudigen Freundinnen sehen großzügig darüber hinweg, denn hier hat es Charme und ist originell!

Ich steuere in diesem vornehmen Lokal die Toilette an, denn nirgendwo kann man so "gehoben" pinkeln gehen. Der Raum hat Weite und Klarheit. Über den drei schalenförmigen Waschbecken thront ein einziger, riesiger mit Holzrahmen eingefasster Spiegel. Das vergoldete Holz ist großzügig und verspielt gedrechselt. Es ergibt einen schönen Gegensatz zur nüchternen Moderne, die den Raum sonst beherrscht.

Die Türen sind groß und schwer, aber aus Glas. Toilettensitz und Toilettenpapier sind hochwertig. Als ich mich aus ziehe fällt mich auf, dass alles in Schokoladenbraun gehalten ist - passend zu meinem schokoladenbraunen Mantel. Ich habe hier mehr Platz als zu hause in meinem Bad.

Als ich auf der anderen Seite wieder hinaus gehe gelange ich in eine exclusive Herrenabteilung. Der Herr, der hier sein Reich bewacht ist wunderschön anzusehen, gepflegt bis in die Haarspitzen und unglaublich perfekt angezogen. Er grüßt mit einer freundlichen Warmherzigkeit, die mir Respekt einflößt, auch nach 10 Jahren Empfang bekomme ich das nicht hin. Es gibt gar keinen Grund sich unwohl zu fühlen, dennoch spüre ich ein leichtes Unbehagen.

Der Ausflug war schön, aber ich schleiche mich doch wieder zurück in meine gewohnte Welt.

Kommentieren