Mittwoch, 1. November 2017
01.11.17 Thema "Ernährung"
Was isst ein Vegetarier denn so...?

Jumbobohnen oder Riesenbohnen werden über Nacht in Wasser eingeweicht

Die vegetarische und vegane Küche unterliegt ebenfalls, wie jede andere Ernährungsform, dem Wandel.

Als ich zwanzig Jahr alt war und noch nicht Vegetarier, gab es jede menge Gerichte aus dem Römertopf. Ein paar Jahre davor noch kaufte sich meine Mutter ein Kochbuch über Gulasch - bestimmt 30 Rezepte, die sie zum größten Teil durch probierte. Ich kann mich heute noch gut an ein Gericht mit Rosinen im Gulasch erinnern, dass mir damals überraschend gut schmeckte.

In dieser Zeit begann das italienische Essen ein Siegeszug in deutschen Küchen. Wer etwas auf sich hielt, nutzte noch mehr Gewürze außer, Salz, Pfeffer und Zucker. Ganz verwegene Zeitgenossen streuten ab und an ein paar Kerne und Nüsse über ihren Salat. Mit Walnüssen im Feldsalat verriet die deutsche Hausfrau damals einen Hang zur Extravaganz. Avantgardistische Köche nutzten sogar Croutons oder machten sie selbst, wenn nicht alles für die selbst gemachten Semmelknödel verbraucht werden musste.

Später entdeckte man Chinesisch und Griechisch, dann wurde indisches und thailändisches Essen modern.

Vollkorngetreide, seit den 80ern ein Renner in der Gesundheitsküche

Als ich vor mehr als 25 Jahren zum Vegetarier wurde war Vollkorngetreide sehr in Mode. Wir ersetzten jedes Hackfleischgericht durch Grünkern, selbstverständlich zählte die Getreidemühle zur Ausstattung jeder gesundheitsbewussten Hausfrau. Vollwertig musste alles sein - viele Ballaststoffe hieß damals Gemüse und Vollkorn. Grüne Smoothies waren weitgehend unbekannt, dafür trank man frisch gepresste Gemüsesäfte - Karottensaft galt als Gipfel der gesunden Ernährung und es gab sogar, hinter hervor gehaltener Hand, einen Tip die gute Kuhmilch ab und an durch selbst gemachte Mandelmilch zu ersetzen.

Die Sojabohne - in Asien heiß geliebt, bei uns heiß umstritten

Erst später begann man sich mit Soja zu beschäftigen. Dann kamen die grünen Smoothies, Kohlgerichte, allen voran der Broccoli, der zum Teil unseren heimischen Blumenkohl ersetzte. Grünkohlchips wurden als gesunder Snack für zwischendurch propagiert.

Heute erobert eine neue Welle meine Küche: Hülsenfrüchte!

Gerne hatte ich schon früher Mais als gedämpften Kolben geliebt - mit etwas Salz und Butter ein echtes kulinarisches Erlebnis. Linseneintopf, mein bevorzugtes Essen als Studentin, zumal ich als Vegetarierin in meiner damaligen Übergangsphase die Würstchen einfach weg lassen konnte und schon war mein Lieblingsgericht vegetarisch. Erbsen mochte ich schon immer sehr gerne, weit voraus vor den Gartenbohnen, die mir eher gelegentlich und an fremden Tischen auf meinen Teller kamen.

Kichererbsen: Wegen dem berühmten "Bohnenwasser" Aquafaba der neue "Popstar" in der veganen Küche

Getrocknete Hülsenfrüchte sind in anderen Ländern wie England und USA schon länger ein Teil der traditionellen Küche. Hier in Deutschland fristeten diese gesunden Eiweißbomben in den letzten Jahren ein Schattendasein, aber nun befinden sie sich auf dem Weg zu einem erneuten Siegeszug.

Sie enthalten nicht nur viele Ballaststoffe, Kohlenhydrate, Eiweiß und wenig Fett, sie spenden außerdem viele Mineralstoffe und Spurenelemente. Man kann mit ihnen sparsam und gesund durch die kalte Jahreszeit kommen. Außerdem eignen sie sich hervorragend für die abwechslungsreiche Singleküche oder den kleinen Zweipersonenhaushalt. Sie brauchen wenig Platz, lassen sich lange aufbewahren und sind gut in unterschiedliche Portionsgrößen aufteilbar.

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Mittwoch, 25. Oktober 2017
25.10.17 Thema Kreativität
Fotografieren und Fotobuch erstellen: Aufgaben, die ich gerne übernehme

80er Geburtstag und 40 Gäste waren geladen. Wir hatten ein Viergänge-Menü, viele amüsante Reden und am Ende einen Zauberer, als Höhepunkt des Abends.

Wäre der Abend halb so unterhaltsam und lustig gewesen, er hätte immer noch mein Highlight an Fröhlichkeit für das Jahr 2017 bedeutet.

Die Jubilarin hat ein bewegtes Leben hinter sich und beherrscht die Kunst viele Freunde zu sammeln und sie liebevoll so zu nehmen wie sie eben sind. Sie hat sich nie lange mit Grübeleien und tiefsinnigem Sinnieren aufgehalten und erkannt, dass es besser ist die Feste zu feiern wie sie fallen.

Kein Wunder kamen die Eingeladenen gerne und zahlreich.

Ich wurde gebeten den Abend auf vielen Fotos fest zu halten. Am Ende sollen diese dazu dienen ein Dankesschreiben zu verfassen und allen Anwesenden ein persönliches Foto zukommen zu lassen. Eine wirklich nette Idee, die unserer Jubilarin allerdings nochmal um einiges Mehrarbeit beschert.

Leider hat mich dieser Auftrag auch ein wenig in die Irre geführt, denn ich soll aus dem Material ebenfalls ein Fotobuch erstellen, wie für unsere Reise nach Radolfzell. Erst zu spät ist mir aufgefallen, dass man mit zahlreichen lachenden Gesichtern alleine noch kein Ereignis dokumentiert.

Mir fehlen die Bilder der prachtvollen Blumensträuße und des Viergängemenüs, bei dem ich die Kamera beiseite gelegt habe, um Gast zu sein und zu essen. Die Gelegenheit den Saal mit Tischdekoration und ohne Menschen zu fotografieren habe ich mir ebenfalls entgehen lassen - unwideruflich vorbei. So ist das im Leben, man lernt dazu. Ich bin eben nur eine Hobbyfotografin - der Weg zur Vollkommenheit ist das Ziel. Beim nächsten Jubiläum wird es besser und ich kann nur hoffen, dass wir gemeinsam den 90er erleben.

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Samstag, 14. Oktober 2017
15.10.17 Thema "Buddhismus"


Meine mütterliche Freundin wird dieses Jahr 80. Sie hat viele Freunde und feiert gerne. Daher gibt es zu diesem Anlass ein großes Fest. Ihre liebsten und engsten Freunde sind natürlich ganz besonders wichtig an diesem Tag.



Zwei Wochen vor diesem Datum ist nun eine dieser liebsten und engsten Menschen gestorben. Man hat die letzten Jahre Weihnachten gemeinsam gefeiert und sich an die 60 Jahre gekannt. Ein Schlag des Schicksals der uns mit zunehmendem Alter alle bedroht. Wir können noch so sehr auf uns und unsere Gesundheit achten und uns in Sicherheit wähnen – das Leben hat seine eigenen Regeln.



Die Tochter einer anderen Freundin findet keine Stelle in ihrem Traumberuf. Sie ist mittlerweile 30 Jahre und kann eine beeindruckende Anzahl an Auslandspraktika vorweisen, zudem ein erfolgreich abgeschlossenes Studium und einen weiteren Abschluss eines Zusatzstudiums an einer Eliteuni in Europa.

Sie hat während Ihrer Ausbildung in anderen Branchen gearbeitet und sich dort als sehr tüchtig erwiesen. Leider ziehen sich solche scheinbare Sackgassen und damit verknüpfte extreme Stimmungsschwankungen durch ihr Leben. Sie hat ihre Eltern schon seit ihrer Kindheit abwechselnd in Verzweiflung und freudiges Entzücken versetzt, denn es gibt immer wieder eine Lösung, wenn sie auch manchmal auf sich warten lässt.



Ihre Mutter und ich reden über das Wesen von Glück und Zufriedenheit. Beides wird sowohl im positiven Denken als auch im Buddhismus im Inneren ausgemacht. Die Quelle von Zu-frieden-heit liegt bei uns, wir sind nur in unserem Inneren alleiniger Herr und frei unser Denken und unsere Einstellung zu lenken. Alles andere kann nicht oder nur mittelbar gelenkt werden.

Ich kenne viele Menschen, die das für sich erkannt haben. Leider vergisst man es zwischendurch immer wieder gerne und muss sich dann, ganz besonders wenns weh tut, wieder daran erinnern.

Gut wenn man Freunde hat, die das genau so sehen und uns im geeigneten Moment daran erinnern.

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14.10.17 Thema "Buddhismus"
Radolfzell am Bodensee

Im Buddhismus gibt es die vier edlen Wahrheiten:
1. Es gibt Leid.
2. Es gibt grundlegende Ursachen für dieses Leid.
3. Dieses Leid kann beendet werden.
4. Es gibt einen praktikablen Weg dieses Leid zu beenden.

Im positiven Denken bin ich einem Satz begegnet der möglicherweise aus dem 2. Punkt entstanden ist: „Alles hat eine Ursache“.

Im positiven Denken setzt man dieses Wissen, dass es eine Ursache gibt voraus. Man sucht nicht nach dem konkreten Grund. Man widmet sich der Lösung dessen was im Moment vorhanden ist. Man setzt voraus, dass es eine praktikable Lösung gibt und findet diese.

Positives Denken und Buddhismus scheinen nicht viel gemeinsam zu haben und dennoch kann man, wenn man tiefer blickt, viel Gemeinsames erkennen.

Radolfzell am Bodensee

Der vietnamesische Zenmönch, Poet und Friedensaktivist Thich Nhat Hanh hat in seinen Büchern, für mich klar erkennbar, eine Brücke zwischen diesen beiden Lehren gebaut.

Das neu erschienene Buch von ihm: „Mein Leben ist meine Lehre: Autobiografische Geschichten und Weisheiten eines Mönchs“ ist im Oktober 2017 erschienen und liegt mir in der Kindle Version vor. Ich war gerade auf Reisen als ich es entdeckt habe und habe daher die leichtere Version gekauft. Ich werde es aber sicher noch in der Druckversion kaufen.

Es enthält einige Texte, die ich bereits kannte, aber auch einiges was ich noch nicht kannte. Die Reihenfolge der Texte und der Zusammenhang in die sie gestellt wurden, macht aus diesem Buch etwas ganz Besonderes.

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