Freitag, 29. Dezember 2017
29.12.2017 Thema "Buddhismus"


Niemand rettet uns, außer wir selbst. Niemand kann und niemand darf das. Wir müssen selbst den Weg gehen. Buddha

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Samstag, 14. Oktober 2017
15.10.17 Thema "Buddhismus"


Meine mütterliche Freundin wird dieses Jahr 80. Sie hat viele Freunde und feiert gerne. Daher gibt es zu diesem Anlass ein großes Fest. Ihre liebsten und engsten Freunde sind natürlich ganz besonders wichtig an diesem Tag.



Zwei Wochen vor diesem Datum ist nun eine dieser liebsten und engsten Menschen gestorben. Man hat die letzten Jahre Weihnachten gemeinsam gefeiert und sich an die 60 Jahre gekannt. Ein Schlag des Schicksals der uns mit zunehmendem Alter alle bedroht. Wir können noch so sehr auf uns und unsere Gesundheit achten und uns in Sicherheit wähnen – das Leben hat seine eigenen Regeln.



Die Tochter einer anderen Freundin findet keine Stelle in ihrem Traumberuf. Sie ist mittlerweile 30 Jahre und kann eine beeindruckende Anzahl an Auslandspraktika vorweisen, zudem ein erfolgreich abgeschlossenes Studium und einen weiteren Abschluss eines Zusatzstudiums an einer Eliteuni in Europa.

Sie hat während Ihrer Ausbildung in anderen Branchen gearbeitet und sich dort als sehr tüchtig erwiesen. Leider ziehen sich solche scheinbare Sackgassen und damit verknüpfte extreme Stimmungsschwankungen durch ihr Leben. Sie hat ihre Eltern schon seit ihrer Kindheit abwechselnd in Verzweiflung und freudiges Entzücken versetzt, denn es gibt immer wieder eine Lösung, wenn sie auch manchmal auf sich warten lässt.



Ihre Mutter und ich reden über das Wesen von Glück und Zufriedenheit. Beides wird sowohl im positiven Denken als auch im Buddhismus im Inneren ausgemacht. Die Quelle von Zu-frieden-heit liegt bei uns, wir sind nur in unserem Inneren alleiniger Herr und frei unser Denken und unsere Einstellung zu lenken. Alles andere kann nicht oder nur mittelbar gelenkt werden.

Ich kenne viele Menschen, die das für sich erkannt haben. Leider vergisst man es zwischendurch immer wieder gerne und muss sich dann, ganz besonders wenns weh tut, wieder daran erinnern.

Gut wenn man Freunde hat, die das genau so sehen und uns im geeigneten Moment daran erinnern.

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14.10.17 Thema "Buddhismus"
Radolfzell am Bodensee

Im Buddhismus gibt es die vier edlen Wahrheiten:
1. Es gibt Leid.
2. Es gibt grundlegende Ursachen für dieses Leid.
3. Dieses Leid kann beendet werden.
4. Es gibt einen praktikablen Weg dieses Leid zu beenden.

Im positiven Denken bin ich einem Satz begegnet der möglicherweise aus dem 2. Punkt entstanden ist: „Alles hat eine Ursache“.

Im positiven Denken setzt man dieses Wissen, dass es eine Ursache gibt voraus. Man sucht nicht nach dem konkreten Grund. Man widmet sich der Lösung dessen was im Moment vorhanden ist. Man setzt voraus, dass es eine praktikable Lösung gibt und findet diese.

Positives Denken und Buddhismus scheinen nicht viel gemeinsam zu haben und dennoch kann man, wenn man tiefer blickt, viel Gemeinsames erkennen.

Radolfzell am Bodensee

Der vietnamesische Zenmönch, Poet und Friedensaktivist Thich Nhat Hanh hat in seinen Büchern, für mich klar erkennbar, eine Brücke zwischen diesen beiden Lehren gebaut.

Das neu erschienene Buch von ihm: „Mein Leben ist meine Lehre: Autobiografische Geschichten und Weisheiten eines Mönchs“ ist im Oktober 2017 erschienen und liegt mir in der Kindle Version vor. Ich war gerade auf Reisen als ich es entdeckt habe und habe daher die leichtere Version gekauft. Ich werde es aber sicher noch in der Druckversion kaufen.

Es enthält einige Texte, die ich bereits kannte, aber auch einiges was ich noch nicht kannte. Die Reihenfolge der Texte und der Zusammenhang in die sie gestellt wurden, macht aus diesem Buch etwas ganz Besonderes.

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Samstag, 24. Oktober 2015
24.10.15 Thema "Buddhismus"
Im Buddhismus hat vieles einen praktischen Bezug und so führen selbst die Fragen, die jedem bodenständigen Menschen ein Stirnrunzeln auf das Gesicht zaubern dennoch oft zu einer nützlichen inneren Einstellung dem Leben gegenüber.

An einem der letzten Wochenenden hat mir mein 15jähriger Neffe eine sehr interessante Frage gestellt. Er wollte wissen ob im Hinduismus, genau wie im Buddhismus an Reinkarnation geglaubt wird. Ich gehöre keinem der beiden Religionen an und kann vor allem zum Hinduismus kaum etwas sagen.

Mein Interesse für Spiritualität und insbesondere für die buddhistische Philosophie haben mir aber einen gewissen Hintergrund vermittelt vor dem ich die Frage nach der Reinkanation gerne beleuchten möchte.



Der Hinduismus ist wesentlich älter als der Buddhismus. Buddha wuchs in einem Kulturkreis auf in dem der Hinduismus eine große Rolle spielte. Man kann also davon aus gehen, dass Ihn die hinduistische Sichtweise geprägt hat. Buddha war ein sehr intelligenter und kritischer Zeitgenosse. Er rief seine Anhänger stets dazu auf jede Frage selbst kritisch zu durchleuchten und zu eigenen Schlußfolgerungen zu kommen. Das heißt letztendlich überlies er es jedem Anhänger selbst sich eine Meinung zu bilden.

Es ist von Buddha überliefert, dass er sogar recht widersprüchliche Antworten auf die Fragen seiner Anhänger gab. Darauf aufmerksam gemacht, antwortete er, dass jeder Anhänger einer anderen Antwort bedürfe, je nach Reife und Kenntnisstand.

Was zunächst wie ein dreister Trick klingt um dumme Menschen hinters Licht zu führen wird bei näherem Hinsehen verständlich. Die Frage nach der Wiedergeburt eines Menschen kann nämlich erst beantwortet werden, wenn man das Wesen des "Ichs" durchleuchtet hat. Erst dann wird klar, dass diese Frage nach der Reinkarnation weder mit Ja noch mit Nein beantwortet werden kann.


Was ist denn überhaupt das "Ich"? Was, wenn es tatsächlich Seelenwanderung gäbe, würde von einen Körper in den anderen wandern?

am Wasserturm Manneim

Um deutlicher zu machen mit welchen Schwierigkeiten diese Fragestellung einher geht, möchte ich ein Beispiel aus meinem und dem Leben meines Neffen heran ziehen.

Ich war zum ersten Geburtstag meines Neffen Tim eingeladen und habe diesen Tag mit ihm verbracht. Ich nehme an, daran kann er sich heute nicht mehr erinnern. Eingeladen hat er mich damals nicht. Seine Eltern haben mich eingeladen - so wie das in diesem Alter eben üblich ist. Nicht er hat entschieden, es waren seine Eltern, die darüber entschieden haben.

Was ist denn nun Reinkarnation?

Zwei Blüten

Wenn man die Sache auf die Spitze treiben wollte, könnte man fragen: Ist Tim heute denn überhaupt der Tim, der er vor 14 Jahren war? Ist das denn der gleiche Mensch bzw. ist er denn reinkarniert in diesem 15 jährigen Körper?

Man geht natürlich im Allgemeinen davon aus, dass jemand erst sterben muss, um neu geboren zu werden und dann ist er reinkarniert. Wenn man dennoch diesem völlig verrückten Gedankengang folgt und sagt wir reinkarnieren jeden Tag wieder neu, dann ist Tim ganz viele Tage jeden Tag neu reinkaniert und ist zu dem Mensch geworden, der er heute ist. Der Mensch der er heute ist, hat aber nicht mehr viel mit dem Menschen zu tun, der er mit einem Jahr war. Das Leben ist ein Entwicklungsprozess. Wir alle entwickeln und verändern uns täglich.

Blumen im Luisenpark

Wenn ich nun am Ende meines Lebens sterbe, verändere ich mich weiterhin. Das ist jedenfalls meine Vermutung. Wenn so etwas unsterbliches in uns sitzt, das reinkarniert, verändert es sich ständig. Es verändert sich sicherlich durch den Todesprozess und durch den Aufenthalt im nichtphysischen Bereich. Sicherlich passiert auch eine Veränderung durch die Geburt und auch durch die vorgeburtlichen Erfahrungen im Mutterleib. Das ganze ist ein Entwicklungsprozess. Wir wissen aus der Entwicklungsgeschichte von Kindern, dass Kleinkinder so ein "ich" noch gar nicht kennen. Sie müssen erst lernen sich als "Ich" zu definieren. Das passiert mit jedem Kleinkind. Wenn wir davon aus gehen, dass es ein "Ich" gibt, das Bestand hat, müssen wir davon ausgehen das dieses Ich immer mal wieder eine Sicht der Dinge einnimmt das diese Definition "Ich" vergisst, weil Kinder erst ab einen bestimmten Alter lernen "ich" zu sagen und sich damit zu identifizieren.

Das heißt also es gibt einen Zustand des Ich, als auch die Möglichkeit dieses "Ich" zumindest mal nicht zu erkennen.

Was bedeutet das nun im ganz normalen alltäglichen Leben? Wie kann ich aus diesen Erkenntnissen für mich Nutzen ziehen?

Herbstdeko im Luisenpark

Behalte ich die Erkenntnis im Hinterkopf, dass sich jeder Mensch unweigerlich verändert, dass der Wandel zum Leben dazu gehört, so kann ich Fehler und Schwächen meiner Mitmenschen gelassener hinnehmen. Ich kann sogar meine eigenen, vergangenen Fehler als etwas vorübergehendes betrachten. Ich kann mir und meiner Umgebung die Chance einräumen, dass wir schnell lernen und reifen werden an den Herausforderungen des Lebens. Ich kann das Leben als etwas sich stets zum positiven Hingerichtetes und Veränderliches begreifen.

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