Konstanz hat beneidenswert viele Kunstwerke zu bieten. Bei der brütenden Hitze zieht es uns in das wunderschöne Münster.





Im 7. Jahrhundert entstand an dieser Stelle schon eine Kathetralkirche. 1089 wurde eine Säulenbasilika geweiht und im Laufe der vielen Jahrhunderte gibt es eine beeindruckende Anzahl von Umbauten und Erweiterungen. Das Innere ist besonders sehenswert.











Wer von so einer beeindruckend schönen Kanzel spricht braucht sich wohl um den Text seiner Predigt keine Gedanken mehr machen. Mich erfasst jedenfalls ein ehrfürchtiges Staunen allein bei dem Anblick der Holzschnitzerei.





Eine ganze Schaar an Heiligen haben hier ein Plätzchen gefunden aber dieses Münster ist, wie schon das Münster in Radolfzell, "unserer lieben Frau" gewidmet. Zwei bemerkenswert schöne Mariendarstellungen weisen darauf hin.

Konstanz ist eine schöne Stadt und wieder ist es sehr heiß als wir dort ankommen. Kein Wunder treffen wir auf zwei schöne aber leicht bekleidete Damen. Beide wurden vom bekannten Künstler Peter Lenk erschaffen.



Die Dame mit dem Namen Imperia begrüßt die ein- und ausfahrenden Schiffe. Bei 9 Meter Körpergröße darf sie offensichtlich 18 Tonnen wiegen und hat eine beneidenswert gute Figur. Sie bewegt sich den ganzen Tag im Kreis herum und sieht dabei sehr majestätisch aus. Ein Blickfang und eine Bereicherung für diesen ohnehin schönen Hafen.
In Ihrer Nähe hängen einige Vorhängeschlößer mit Namen von Liebespaaren. Sicherlich kein Zufall, sie hat eine erotische, gleichzeitig aber auch eine unnahbare Ausstrahlung, insgesamt ein faszinierender Mix.



Das Kunstwerk bezieht sich auf eine Edelkurtisane, die im 16. Jahrhundert gelebt hat. In den "Tolldreisten Geschichten" von Honoré de Balzac wurde ihr bereits ein literarisches Denkmal gesetzt, wenn Ihr Leben auch in eine andere Zeit versetzt wurde und die Geschichte sicherlich nur sehr wenig mit der wirklichen Imperia zu tun hat.



Imperia genießt von dort oben einen wunderbaren Blick auf eine schöne Umgebung.







Weiter entfernt gibt es noch eine andere Frauenfigur von Peter Lenk.



Die Dame, die Ihre Hände hinter den Kopf hält gehört zu über 30 Figuren eines Brunnens. Sie hat mir am besten gefallen. Die anderen sind unansehnliche Fratzen, die zwar inhaltlich Sinn machen, aber mich nicht dazu bewegt haben sie in meine Bestenliste aufzunehmen.

Radolfzell führt seine Wurzeln auf den Bischof Radolt von Verona zurück. Dieser gründete um 826 an diesem Ort eine Cella. Reliquien des heiligen Senesius, des Heiligen Theopontus und des Heiligen Zeno wurden in der damaligen Zellkirche des Bischofs Radolt aufbewahrt, nachdem der kirchliche Würdenträger sie gegen Geld überführen ließ.



So war der Ort schon früh eine Pilgerstätte für Gläubige. Radolts eigene, sterbliche Überreste werden ebenfalls im Radolfzeller Münster verwahrt.



Dieses ehrwürdige Gebäude ist also nicht nur ein Ort der inneren Einkehr und des Gebets, sondern auch lebendige Geschichte für alle Bewohner der Stadt.





Nicht nur aus weit zurück liegenden Tagen gibt es Zeugnisse des Zeitgeistes, auch Kunstwerke aus neuster Zeit prägen das Stadtbild auf eindrückliche Weise.