Sonntag, 30. August 2015
30.08.15 Thema "Alltag"
Im September 2011 bin ich meine jetzige Wohnung gezogen, die an einer stark befahrenen Autostrasse liegt. Da ich mir damals eine Langhaarfrisur stehen ließ kam zu der Begeisterung für die frisch bezogene Wohnung noch ein weiteres Motiv dazu meine vier Wände einer besonderen "Zwischendurch.-Pflege" angedeihen zu lassen. Dies führte zur Anschaffung meines ersten Heimroboters: der Virobi von Vileda. Seit dieser Zeit dozt diese kleine rote Scheibe wie eine Flipperkugel durch mein Schlafzimmer und sammelt Staub und Haare auf. Die anderen Zimmer habe ich zusammen mit dem Schlafzimmer einmal die Woche gründlich selbst gereinigt.

Der Virobi verfügt über keine nennenswerte Navigation. Er wechselt die Richtung wenn er irgendwo dagegen fährt. Man setzt ihn mit einem trockenen Staubtuch präpariert mitten in ein Zimmer, drückt auf die Ein-Taste und schließt für eine halbe Stunden oder eine Stunde die Tür. Am Ende der Zeit hat er mit großer Wahrscheinlichkeit die Fläche von Staub und Haaren befreit. Er ist angenehm flach, so dass er sogar unter meinen Kleiderschrank passt.

Im Laufe der Jahre hat die Akkuleistung nachgelassen aber er kann nach 8-Stündigem Aufladen immerhin noch dreimal mein Schlafzimmer reinigen.

Vor ein paar Monaten habe ich mich dann entschlossen mir einen hochwertigeren Wischroboter zu kaufen. Da ich nun ganztags ausser Haus bin, wollte ich mir meinen Feierabend dadurch angenehmer gestalten. Roboter ersetzen zwar nicht die regelmäßige Reinigung der Wohnung durch den Menschen, sie verlängern aber den Zeitzyklus zwischen den Reinigungen.

Der "neue" Braava reinigt nicht nur mit einem trockenen Tuch, er wird bei mir hauptsächlich zum aufwaschen der Böden mit feuchten Tüchern genutzt. Der Preis für den Neuen übersteigt bei weitem das was ich für den einfachen Virobi bezahlt habe, aber die Technik ist wesentlich ausgereifter. Hier wird navigiert und systematisch gereinigt. Es macht Spaß diesem kleinen Quadrat auf Rädern zuzusehen. Er kommt in alle Ecken und erinnert sich meistens auch daran noch einmal nachzulegen, falls er durch die schrägen, verwinkelten Wände und Ecken meiner Altbauwohnung aus dem Konzept gebracht wurde:

https://www.youtube.com/watch?v=cKT9ShDROII

Häufig im Leben führt das Eine ja zum Nächsten und so hatte ich soviel Spaß an meiner neuen Anschaffung, dass mein Interesse weiter wuchs. Die Anschaffung eines weiteren Saugroboters, der meistens zusammen mit dem Wischroboter deutschlands Roboterfreaks zur Verfügung steht, war von mir zunächst nicht geplant. Ich wollte mich lediglich mit dem neusten Stand der Technik vertraut machen. Irgendwann hatte ich dann eine lange Liste an Anforderungen und mir war klar: dass kann kein Roboter erfüllen.

Bis eines Tages die "eierlegende Wollmilchsau" auf dem Bildschirm meines kleinen Netbooks erschien - ein schicksalhafter Augenblick, dem ich einfach nicht widerstehen konnte:

https://www.youtube.com/watch?v=cRWIYTfKlvY

Der LG Hom Bot 3.0 ist ein leiser, zeitlich programmierbarer Saugroboter der selbstständig durch die ganze Wohnung fährt und alleine arbeiten kann, während ich ausser Haus bin. Er ist mit zwei Kameras und drei Ultraschallsensoren ausgestattet. So erkennt er Fenstertüren, Treppen und seine Ladestation.

Mit seinen beiden Seitenbrüsten, die beim Putzen unermüdlich routieren wirkt er wie ein großer, freundlicher Käfer, der mit seinen Fühlern die Ecken abtastet.

An seinem Bauch ist eine Bürstenwalze angebracht, die dabei hilft die Saugkraft beim reinigen zu unterstützen. Da Saugroboter nicht besonders schwer und laut sein sollen, wird meist eine Kombination aus Saugen und Bürsten genutzt. So reicht der Strom aus dem Akku immer aus, um eine große Wohnung zu reinigen. Die langen seitlich angebrachten Bürsten sorgen dafür, dass er auch die Ecken einer Wohnung reinigen kann (näheres siehe Video), was lange Zeit unter Saugrobotern nicht selbstverständlich war.

Roboter saugen nicht nur, sie bürsten meistens auch und entfernen so die langen Haare auf dem Boden

Mein Exemplar ist besonders leise, kann sich aber mit dem Topmodel von Vorwerk, was die Reinigungsstärke anbelangt, nicht messen. Meine Wohnung ist durch die Laminat- und Fließenböden das Ideale Betätigungsfeld für den Hom Bot 3.0 von LG. Mein 60 m2 großer Singlehaushalt bietet kaum Herausforderungen für den technischen Haushaltshelfer. Zumal ich dazu neige groben Schmutz wie Sand oder Krümel gleich selbst zu entfernen, weil ich nicht erst auf den Roboter warten möchte.

Ganz viel "Feinstaub" der im Tuch hängen bleibt. Was Saugen und Bürsten nicht schaffen nimmt das Tuch auf.

Gereinigtes Staubfach und die heraus montierten Staubfilter

Staubfach meines Heimroboters nach der Reinigung meiner 60 m2 Wohnung

Eine punktuelle Reinigung von besonders verschmutzten Stellen ist allerdings möglich. Unter den 4 Reingungsmodi gibt es eine "Spiralreinigung" bei der eine Fläche von 1,5 Metern gereinigt wird. Man kann den Roboter entweder zum Tatort tragen oder ihn per Richtungstasten auf der Fernbedienung dahin steuern lassen. Großer Vorteil von so einem Roboter ist, dass er das Bücken reduziert, wenn man will kann man seinen Rücken mit dem Einsatz des Roboters schonen. Allerdings kostet das Navigieren mit den Richtungstasten auch Zeit und Nerven. Gerade in einem Altbau sind scheinbar geraden Linien nicht immer ganz gerade, was eine Zickzackfahrt notwendig macht.

Praktisch beim LG Hom Bot 3.0: Staubfach von oben entnehmbar!

Fazit: Der Ensatz von Robotern spart Zeit, allerdings müssen diese elektronischen Helfer auch gewartet und selbst gereinigt werden, man muss sich gerade zu Beginn intensiv mit ihnen beschäftigen. Die Wohnung sollte von Zeit zu Zeit von einem Menschen gründlich gereinigt werden, da es in jeder Wohnung Zwischenräume und Flächen gibt in die der Roboter nicht hinein fahren kann, weil er zu groß ist.

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