Sonntag, 27. April 2014
Achtsamkeitsübung KW 18
Diese Woche werde ich achtsames Essen praktizieren. Ich werde einen Bisschen nach dem anderen zu mir nehmen. Ich werde nach jedem Biss meine Hände ruhen lassen und mich ganz auf das Kauen und Schmecken konzentrieren. Ich werde auf all das achten was ich bisher in Zusammenhang mit "achtsamen Essen" gelernt habe.

Achtsames Essen ist Thema in dieser Woche.
Ja, darüner würde ich gerne mehr erfahren und mache mit
Nein, ich lese nur

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Created by glueck-lich on 2014.04.27, 22:12.

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27.04.14 Thema "Leerer Raum"
Meine Freundin erzählt von den wunderbaren Erlebnissen, die sie vor 20 Jahren auf einer Reise hatte. Sie wolle da so gerne wieder hin, habe aber beschlossen, dass dieses vorgefasste Bild im Kopf nur zu einer Enttäuschung führen würde, das der Ort sich verändert hätte und so schön wie damals könne es niemals wieder werden, deswegen besuche sie lieber Plätze, die sie noch nie gesehen hat... Natürlich geht es auch anders. Mit bestimmten Techniken kann man sich so sehr auf etwas freuen, dass ein kleiner Reiz genügt und die damit verknüpfte Freude aufsteigt.

Das will sie nicht - zu viel Aufwand und dann ein Kunstgriff, der das "natürliche Gefühl" verhindert. "Ansichtssache", denke ich, "was ist schon natürlich?" Unbewusst zufällig geformte Gefühlsverknüpfungen bestimmen normalerweise unseren ganzen Tag. Eine Lenkung erscheint uns künstlich, weil es in unserer Kultur nicht üblich ist. Allenfalls da, wo es so störend ist, dass es als Krankhaft definiert wird - dort erlauben wir uns psychologische Intervention. Dennoch gebe ich ihr recht, es ist sehr aufwändig, diese Verknüpfungen vorher ein zu üben, vor allem wenn man es nicht regelmäßig macht.

Leerer Raum erschien mir eine große Herausforderung in dieser Woche. Der Frühling lockt überall mit Schönheit, Duft und anderen Sinneseindrücken. Nach dem kargen Winter werde ich überwältigt vor verlockenden Reizen. Alles scheint ab zu lenken von dem allgegenwärtigen freien Raum. Er ist eben nicht so spektakulär, dieser Raum. Jeder Buchstabe meiner Zeilen ist nur unterscheidbar durch die Lücken, jeder Schritt auf meinem Spaziergang setzt sich frei auf den Boden. Da ist wenig was mir Hindernisse entgegen bringt, der Fussängerweg ist frei, aber ich lasse mich einfangen von dem Gesang der Amsel, von dem süßlichen Duft der blühenden Bäume und Sträucher usw. Meine Konzentration auf die Leere wird von der Fülle ausgebremst.

Alles weckt sofort Bewertungen und Assoziationen in mir - ich will es gar nicht stoppen, denn das ist sehr angenehm. Vielleicht wäre die Aufgabe in einer anderen Jahreszeit verlockender gewesen.

Beim Kochen fällt mir auf, wie wichtig die Verteilung ist. Der Käse wird gerieben, damit er sich leichter in den Nudeln verteilt - hier braucht es Platz um zu mischen und zu vermengen. "Leere" eine wichtige Zutat bei jedem Aspekt meines Tages und doch so unspektakulär.

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