Nachdem ich jetzt die ersten beiden Seinare absolviert habe gibt es einige Erkenntnisse auch ausserhalb des „Lernstoffes“.

Beim ersten Seminar habe ich mich bequem in meinen Sessel gekuschelt und war ziemlich passiv. Normalerweise mache ich mir Notizen und bin sehr aktiv, damit ich auch viel mitnehmen kann.

Ich fand das Seminar dann recht anstrengend und habe die Struktur nicht so recht erkennen können. Mir war aber nicht wirklich klar, dass es wohl mehr an meinem flegmatischen Verhalten lag.



Beim zweiten Seminar war ich dann schlauer und habe mich nicht mehr von der heimischen Atmosphäre ablenken lassen. Ich machte mir zu jedem Teil Stichpunkte und nahm mir Zeit die Übungen gründlich zu machen. Plötzlich machte das alles mehr Sinn.



Freitag werde ich das Seminar mit einer anderen Teinehmerin abrufen und wir werden uns per Skype bei den Übungen begleiten. Das ist mein erstes Mal bei Skype. Ich bin schon sehr gespannt!

Als ich an diesem Morgen auf meinem Balkon sitze sehe ich zwei kleine Kinder und einen Mann auf dem Balkon mit de rosaroten Franzensonnenschirm. Mir kommen meine Gedanken von vor zwei Tage albern vor.

Da scheint eine ganz normale Familie zu leben.

„Kind, hast Du eine Phantasie“ – das habe ich von meiner Mutter früher oft zu hören bekommen und mein blumiges Vorstellungsvermögen hat sich bis zum heutige Tag gehalten.



Deshalb ist es um so wichtiger für mich eine gewisse Ordnung und Struktur im Kopf zu schaffen.

Ich werde nächste Woche die Achtsamkeitsübung „Lächeln“ wiederholen und so oft ich daran denke (und es passend ist) vor mich hin lächeln. So bin ich erst Mal beschäftigt und muss meine Nachbarn nicht mehr beobachten.

Ausserdem mache seit einer Woche einen Online-Kurs. Es geht um Mentaltraining und Glück. Das ganze hat 52 Einheiten und soll alle ein bis zwei Wochen von mir abgerufen werden. Letzte Woche fand ich den 2-Stündigen Kurs anspruchsvoll und anstrengend. Ich will dieses Mal einiges anders machen und richte mir einen Arbeitsplatz auf meinem Balkon ein – im Grünen zu arbeiten soll ja entspannender sein.

Ausserdem will ich mehr Pausen und mehr Notizen machen. Um ein wenig konzentrierter zu sein, habe ich die Übung auf den späten Vormittag verlegt (anstatt am Sonntagabend) und etwas Coffein inform eines Softgetränks dazu gestellt.



Ich richte meinen Arbeitsplatz ein. Die Nachbarin setzt sich inzwischen mit einem weiten, weissen Baumwollkleid bequem auf ihren Balkon und schaut von oben auf mich herab. Mir fliegt die halb geöffnete Flasche auf den Boden, wo eine klebrige Lache entsteht. Als ich sie in die Hand nehme versprüht sie Süßstoffnebel auf dem Arbeitstisch.

Wenn man mal etwas lernen will kommen als gleich die vielen Ablenkungen auf einen zu... Das kenne ich noch aus meiner Schulzeit.

Ich putze also den Balkon und dieses Mal wird sich die Nachbarin so ihre Gedanken machen, vielleicht denkt sie aber auch nur darüber nach was sie mit ihrer Familie heute unternehmen will.

Während des Online-Seminars zeigt sich, dass die Änderungen sinnvoll sind – es geht besser. Durch die Notizen habe ich schnell den Durchblick und mir kommt alles systematischer vor. Mir bleibt noch Zeit und Energie die NLP-Formate wieder zu erkennen, die der Trainer für das Thema abgewandelt hat und nun mit uns gemeinsam anwendet.



Am Ende bin ich stolz auf mich: Es war ein erfolgreiches Seminar. Ich habe viel gerlernt und bin dennoch fit!