Mittwoch, 31. August 2016
31.08.16 Thema "Medien"
Born to run

Born to Run - mehr als eine Geschichte


"Born to Run" ist nichts anderes als die Geschichte eines Mannes, der den Meinungen von Ärzten und Wissenschaftlern keinen Glauben schenken wollte. als man ihm mehrmals versicherte der Mensch sei zum Laufen nicht gemacht und daher seien regelmäßige Sportverletzungen in diesem Bereich an der Tagesordnung.

Auf seiner Recherche begegnet er in Folge dann doch Forschern und Anwendern, die anderer Meinung sind. Er stößt auf ein sagenumwobenes Volk in Mexiko, die sich selbst Raramuri (jene, die schnell laufen) nennen und auf einen weißen Mann, der Caballo Blanco genannt wird. Letzterer Glaubt fest an den Wert des Naturvolkes und seiner Bräuche für die gesamte Menschheit. Der Leser erhält Einblick in die spannende Welt des Ultramarathon und es fehlt keinesfalls an schrulligen Charakteren und menschlichen Fähigkeiten, die sich wie Superlative lesen.

Unterhaltsam und spannend geschrieben ist dieser Epos für Läufer auf alle Fälle und das Lesen empfiehlt sich auch für Nichtsportler. Manchmal klingt dieser Tatsachenbericht allerdings wie eine Geschichte die sich J.K. Rowling zusammen mit Marvel ausgedacht hat. Wer also Dichtung und Wahrheit nicht so streng voneinander getrennt sehen muß wird seine helle Freude an diesem Buch haben, dessen Inhalt in diesem Jahr auch verfilmt werden soll.

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Sonntag, 19. Juni 2016
19.06.16 Thema "Neue Medien"
Schon vor einiger Zeit habe ich im Internet veganen Caviar entdeckt und mich gewundert wie das wohl schmeckt. Da ich den Geschmack von echtem Caviar nicht kenne und sowieso nicht beurteilen kann ob dieses Nachmachprodukt gelungen ist, habe ich den Gedanken es mir zu bestellen fallen lassen.

Vegetarischer Caviar zu 80 % aus Seetang und gerade mal 13 kcal pro 100g

Interessant war es für mich, daß der Hauptbestandteil Seetang ist und das möglicherweise eine nette Abwechslung und mehr Jod in meinen Speiseplan bringen könnte. Gestern entdecke ich dieses kleine Döschen im Kühlregal von Edeka.

"- So was, wo kommst Du denn her?" Habe ich zu dem putzigen Döschen gesagt und es in meinen Einkaufkorb gelegt. Bei 13 Kalorien auf 100 g, kann man die E-Nummern auf dem Etikett auch mal ignorieren. Allzu häufig werde ich mir das bei dem Preis sowieso nicht leisten - so waren meine Gedanken.

Der Geschmack ist wenig einprägsam. Sicherlich ganz nett auf Buttertoastbrot, aber etwas Salz und künstliches Zitronenaroma würden diesen veganen Caviar locker ersetzen können. Interessant ist eher die Konsistenz der kleinen weichen, glibberigen Kügelchen und die schwarze Farbe.


Nicht nur in diesem Fall ist mir schon aufgefallen, dass ich eher dazu neige nach "Besonderem" erst Mal im Internet Ausschau zu halten. Es kommt mir gar nicht mehr in den Sinn in Mannheim danach zu suchen.

Es passiert sogar, dass ich durch den Hinweiß eines Testers im Internet erst auf den Gedanken komme, dass es dieses Produkt auch vor Ort geben könnte. In meiner Vorstellung ist das WWW eine Quelle erstaunlicher neuer Impulse und der Supermarkt oder das Kaufhaus eher für Altbekanntes zuständig. Ich bin immer wieder froh wenn ich entdecke, dass das eine Fehleinschätzung ist und nicht alles mit einem Paketdienst zu mir nachhause gefahren werden muss.

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Samstag, 4. Juni 2016
04.06.16 Thema "Umgang mit Medien"
Es gab eine Zeit in meinem Leben, da war ich Fernsehsüchtig. Ob ein Film lief, der mir gefiel oder nicht gefiel, ob Werbung lief - der Fernseher flimmerte bis ich gar nicht mehr anders konnte als ins Bett zu gehen.



Vor 20 Jahren trennte ich mich von meinem damaligen Ehemann. Wir hatten wenig gemeinsam bis auf ein paar Soaps, die wir gerne zu zweit sahen. Gleichzeitig mit meinem Auszug verbannte ich den Fernseher aus meinem Leben.



Einen Kinoabend mit Freunden konnte ich oft auch nicht wirklich genießen, weil die Geschmäcker sehr verschieden sind und ich im Laufe des Films meist meine Identität verliere. Ich fühle mich so stark in einzelne Charaktäre hinein, dass ich beim anschalten der Beleuchtung erst mal überlegen muss wer ich bin, wie ich heiße und wer zum Teufel da neben mir sitzt. Ich dachte jahrelang das ginge anderen auch so, bis ich darüber redete und verwundertes Kopfschütteln erntete.



Das Lesen eines Buches oder das Sehen eines Filmes beeindruckt mich oft nachdrücklich. Je nach Grad der Emotionen die dabei aktiviert werden dauert es Tage bis Wochen bis die Pop up Bilder und Eindrücke sich nicht mehr aufdrängen. Irgendwann habe ich das Kino ebenfalls aus meinem Leben verbannt, da ich es schöner finde meinen Freunden zuzuhören und mit ihnen über Persönliches zu reden.

Fotografieren, Schreiben, Meditieren, Kochen, mit Freunden reden, eine Ausstellung besuchen - all das überflutet mich weniger und lässt mir genügend Raum zur Reflektion.



Die neuen Medien bieten viel mehr Gelegenheit interaktiv tätig zu sein. "Lasst bitte einen Kommentar da!" ist eine häufige Bitte auf Youtube. Auch wenn die Mehrheit der Menschen nicht so beeindruckbar sind wie ich, mitmachen und kreativ sein wird immer häufiger dem reinen Konsumieren vorgezogen.

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Sonntag, 13. Dezember 2015
13.12.15 Thema "Medien"
Bei Gesprächen vor dem Kamin kommt man oft von einem Thema zu dem nächsten. So kamen wir in dieser Woche auf die Schöpfungsgeschichte in der Bibel. Ich habe mich gefreut mit Wissen auf zu trumpfen und meine Freundin gefragt ob sie denn wüsste, dass Eva nicht die erste (und einzige) Frau Adams war. - Nee, das wusste sie nicht. Eben, habe ich mir fast gedacht ;-)

Leider konnte ich dann aber auch nicht mehr sagen wo ich diese Information nun her hatte - jedenfalls nicht aus der Bibel, soviel war schon klar.

Ich habe versprochen dem im Internet nachzugehen. Leider fand sich nur eine Quelle die meiner Meinung nach ernst zu nehmen ist. Es handelt sich dabei aber um eine Forumsdiskussion.

Quelle: http://www.gutefrage.net/frage/wann-und-wieso-verschwand-lilith-aus-der-bibel#answers

Zum Verständnis möchte ich voraus schicken, für alle die es noch nicht wissen, dass die ersten Christen Juden waren, Ihren Glauben beibehielten und mit dem neuen christlichen Ideen ergänzten. Daher besteht das alte Testament aus jüdischen Glaubensschriften. Im alten Testament gibt es zwei Schöpfungsberichten, die aber beide keine erste (und zweite) Frau Adams erwähnen. Die Idee einer ersten und zweiten Frau Adams stammt aus dem jüdischen Kulturkreis und bezieht sich auf den eigenen Glauben, dessen Inhalte sich aber mit dem christlichen Glauben überschneidet.



So kommt es, dass sich diese zunächst jüdische Idee später auch im europäischen,-christlichen Kulturkreis wiederfindet und von Künstlern und politischen Strömungen (Frauenrechtlerinnen) aufgenommen wurde.

Da dieses Gedankengut erst viele Jahrhunderte nach der Zusammenstellung der Bibel in die Welt gesetzt wurde, ist klar ersichtlich, dass es sich dabei um eine frei erfundene Geschichte handelt, die in Folge zu einem Mythos hochstilisiert wurde.

Für alle, die sich die Mühe des Nachlesens nicht machen wollen, reise ich die Aussagen hier mal aus dem Zusammenhang und fasse sie kurz und knapp zusammen - nach meinem unvoreingenommenen und naivem Verständnis:

"Zu deiner anderen Frage. Das Buch "Genesis" = 1. Mose enthält ZWEI Schöpfungsberichte. Der erste 1.1-2.3 und der zweite ab 2.4. Sie haben textgeschichtlich unterschiedliche Herkünfte. Der erste (jüngere) hat ägyptische Vorläufer. Der zweite (ältere) ist vermutlich ein israelitisches Original. Der Mythos einer Vorgängerin Evas taucht jedoch erstmals im Midrasch "Genesis Rabah" auf (ca. 5. Jhdt n.Chr.) und die Geschichte von namentlich Lilith als "Adams erster Frau" kommt aus dem "Alphabet des Ben Sira", eine Schrift eines unbekannten Autors aus dem 8.-10. Jhdt n.Chr.
Hier eine Übersetzung dieses Textes: http://jewishchristianlit.com//Topics/Lilith/alphabet.html"

Und weiter:

"...Ich hatte mich jedoch direkt mit deiner eigentlichen Frage befaßt: Welches die Text-Quelle ist, aus der der Mythos "Lilith als Adams erste Frau" herkommt. Dieser ist halt erst ca 1500 Jahre später entstanden.
Der Dämon selbst jedoch ist aus akkadischen und babylonischen Ursprüngen in die hebräische Dämonologie übernommen worden.
Die Geschichte dieser mythischen Gestalt habe ich hier einmal zusammengefaßt: http://www.wer-weiss-was.de/app/archive/show/898184"

Insgesamt, finde ich, ist dies ein schönes Beispiel wie in der menschlichen Gesellschaft neues "Wissen" entsteht und weiter getragen wird. Wer als Kind "Stille Post" gespielt hat weiss ja bereits wie das funktioniert, immer wieder erstaunt mich aber, wie oft in unserer Gesellschaft "Stille Post" unter Erwachsenen gespielt wird, ohne dass klar ist welches Spiel gerade läuft. Fernsehen, Radio, Zeitschriften, Zeitungen und Internet tragen fleißig dazu bei dieses Verwirrspiel an zu heizen.

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