Montag, 10. Juni 2013
KW 23 / Thema Gehen
09.06.13
Letzter Tag mit diesem Thema.
Was ich mir schon die ganze Zeit vorgenommen habe: Der Hand- und Barfußpfad im Luisenpark.





Kinder lieben Ihn.



Man kann ihn aber auch eng umschlungen als Paar begehen. Dann wird daraus ein Paarfußpfad:



Und alles Gute geht auch einmal zu Ende.



Für mich heißt es Abschied nehmen und auf zum nächsten Thema.

Was ich mitnehme ist eine Menge schöner Erinnerungen, Spaß und ganz viel Wertschätzung für das Gehen, meine Füße und meinen Körper. Ich genieße es jetzt mehr als zuvor und laufe, laufe, laufe – herrlich!

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08.06.13
Heute habe ich mir Sandalen gekauft: Richtig gute zum Laufen.
Die Beschäftigung mit dem Thema Laufen hat mich bestärkt mehr zu laufen. Am Montag ist mein Urlaub zu Ende, aber ich will weiterhin viel Spazierengehen.

Es fand sich auch gleich ein geeigneter Schuh. Die freundliche Verkäuferin hat mir außerdem ein Barfußspray empfohlen. Das legt sich wie ein Film um die Haut der Füsse, so dass sie keinen Schaden erleiden, wenn das Söckchen im Schuh fehlt.

Ich bin sehr gespannt und kann nach dem ersten Ausprobieren sagen, dass es sich die Haut tatsächlich glatter anfühlt und weniger schwitzt. Ähnlich wie bei diesen Pflastersprays, die man in der Apotheke bekommt und womit man kleinere Wunden versorgen kann.



07.06.13
Friedensreich Hundertwasser war ein Verfechter des unregelmäßigen Untergrunds:

„Der gerade Boden ist eine Erfindung der Architekten. Er ist maschinengerecht und nicht menschengerecht.
Die Menschen haben nicht nur Augen, um sich an Schönem zu erfreuen, und Ohren, um Schönes zu hören, und Nasen, um Schönes zu riechen. Der Mensch hat auch einen Tastsinn für Hände und Füße.
Wenn der moderne Mensch gezwungen wird, auf asphaltierten, betonierten, geraden Flächen zu gehen, so wie sie in den Designerbüros gnadenlos mit dem Lineal konzipiert werden, entfremdet von natürlicher Erdbeziehung und Erdberührung, so stumpft ein entscheidender Bestandteil des Menschen ab, mit katastrophalen Folgeerscheinungen für die Psyche, das seelische Gleichgewicht, das Wohlbefinden und die Gesundheit des Menschen.

Der Mensch verlernt zu erleben und wird seelisch krank.
Ein belebter, unebener Fußboden bedeutet eine Wiedergewinnung der Menschenwürde, die dem Menschen im nivellierenden Städtebau entzogen wurde.
Der unebene Wandelgang wird zur Symphonie, zur Melodie für die Füße. Er bringt den ganzen Menschen in Schwung.
Architektur soll den Menschen erheben und nicht erniedrigen.
Man wird gerne auf dem unebenen Boden auf und ab gehen, um sich zu erholen und um das menschliche Gleichgewicht wiederzufinden.“
Hundertwasser, April 1991



Ich liebe es barfuss zu gehen und gebe Hundertwasser recht: Der Tastsinn der Füße ist etwas wunderbares und kann den ganzen Menschen beleben, wenn man ihn nutzt. Allerdings bin ich sehr froh, dass wir einen ebenen Fussboden haben und ich erfreue mich regelmäßig daran. Ich schätze es und habe es auch vor dieser Woche geschätzt – jetzt allerdings ist meine Freude darüber noch gestiegen.

07.06.13 (13, 673 KB)

06.06.13
Mir ist aufgefallen, dass das Gehtempo der Touristen in Heidelberg oft einem gemütlichen Schlendern entspricht, auch Familien schlendern gerne gemeinsam. In Mannheim sieht man nur wenige Leute schlendern, die meisten gehen entweder zügig oder sind schlecht zu Fuß.



Mir ist eingefallen, dass ein Bekannter mir erzählt hat, dass für ihn das Thema Alter mit dem Bild einer Gehhilfe verknüpft ist. Tatsächlich sehe ich sehr viele alte Menschen in der Straßenbahn mit Gehhilfen. Es ist recht natürlich das zusammen zu bringen. Ich habe den Verdacht, dass er nicht der einzige ist, der so denkt. Wenn also „Gut zu Fuss“ mit Gesundheit zu tun hat und Gehilfe mit Gebrechlichkeit, dann wäre es naheliegend seine Füße intensiv zu pflegen und immer mal eine Extraaufmerksamkeit zu schenken.

Das Gehen ist vom Zustand des Fusses abhängig. Ich hatte von dem vielen Spaziergängen diese Woche eine Blase und mir ist aufgefallen, dass man dieses unangenehme Gefühl vergisst, wenn man von anderen Eindrücken abgelenkt wird.

Bei Engelhorn Sport in Mannheim gibt es eine kleine Gehstrecke auf der man die Wanderschuhe vor dem Kauf testen kann. Hier werden unterschiedliche Bodenbedingungen auf einer kleinen Strecke simuliert. Das Schuhwerk sollte auf den Untergrund abgestimmt sein und passen.

05.06.13
Es gibt auch die Möglichkeit eine Gehmeditation (statt der üblichen Sitzmeditation) zu machen. Ich werde 10 minütige Meditation vor dem Schlafengehen in dieser Woche im Gehen machen. Dabei synchronisiert man das Gehen und das Atmen. Man hebt den Fuss beim Einatmen und atmet aus, wenn der Fuss den Boden berührt, nach dem abrollen des Fusses wird wieder eingeatmet und dabei der Fuss gehoben usw. Zu diesem Thema kann man auf Youtupe einige Videos finden z.B. Buddhismus – Gehmeditation oder vertiefende Informationen gibt es im Buch: Thich Nhat Hanh, Ngyen Anh-Huong: Geh-Meditation. Mit Unterweisungs-DVD und fünf geführten Meditation auf CD.

Man kann die Gehmeditation auch einmal wechselnd rückwärts und vorwärts aus probieren. Ich musste mich dabei mehr konzentrieren als sonst. Ich war gezwungener konzentrierter bei der Sache zu sein. Gut, wenn man sich von einem fesselnden Thema ablenken will und schnell ins hier und jetzt kommen möchte.

Heute habe ich mit meinem Gang experimentiert und einmal kleinere Schritte gemacht. Ich empfand das als abbremsend, denn meinen Schritt zu beschleunigen war mir unangenehm. Ein Blick in ein Schaufenster hat mir allerdings verraten, dass es nicht unnormal aussah.



Als nächstes habe ich meinen Schritt über mein übliches Maß verlängert und fand das erheblich angenehmer als die erste Variante. Das sah dann allerdings ungewöhnlich aus. Ich schlussfolgere aus dieser Erfahrung, dass ich wahrscheinlich im Vergleich mit anderen eher große Schritte mache. Ich werde mal ein paar Freunde zu diesem Thema befragen.

05.06.13 (13, 669 KB)

04.06.13
Heute habe ich das Experiment von einem anderen Gang wiederholt. Es hat sich dieses Mal aber nichts aussergewöhnliches ereignet. Ich vermute, dass es anstrengend ist für längere Zeit anders zu gehen als gewohnt. Ich habe heute auf die verschiedenen Bodenbeschaffenheiten geachtet.



Ich bin auf Kopfsteinpflaster, auf glattem Asphalt, auf Asphalt mit Kieselsteinen und auf Sandboden mit spitzen Steinchen gelaufen.



Das glatte Asphalt war mir eindeutig am angenehmsten. Ich denke normalerweise hätte ich mir wenig Gedanken über den Boden gemacht und manches noch nicht einmal bemerkt.



Allerdings ist das Kopfsteinpflaster so unangenehm für mich, dass ich das immer bemerke. Heute bin ich den steilen Schlangenweg in Heidelberg nach oben geklettert. Das Kopfsteinpflaster ist dort besonders unregelmäßig und ich bin jedes Mal froh, dass ich den Weg nach oben gehe und nicht herunter laufen muss.

Steile Wege führen dazu, dass ich anders laufe, ich trete dann weniger vorsichtig und fester auf. Ich erinnere mich, dass ich schon einige Menschen mit meinen leisen Schritten erschreckt habe, weil sie mich nicht kommen hören. Darüber habe ich noch nie gründlich nachgedacht, aber möglicherweise bin ich ja ein „Leisetreter“.

Eine Schulklasse ist ebenfalls steil bergauf gelaufen und die ca. 14 jährigen Kinder waren wenig begeistert. Dafür gab es oben auf dem Philosophenweg wieder Livemusik von zwei Gitarristen, die auch singen.

Mir ist aufgefallen, dass ich in diesem Alter auch nicht gerne gelaufen bin. Kleine Kinder legen in das Laufenlernen meist eine unbändige Energie und Freude hinein. Auf dem Weg ins Erwachsenenleben scheint das dann wieder verloren zu gehen und noch später, wieder zu kommen. Heute laufe ich sehr gerne. Ich kann allerdings nicht sagen in welchem Alter ich wieder damit angefangen habe es gerne zu tun. Barfusslaufen fand ich schon als Kind gut – aber immer nur eine kurze Strecke.



03.06.13
Schon seit längerem hüpfe ich mit Regenschirm im Regen herum – wenn sich die Gelegenheit ergibt und gerade niemand auf der Straße ist. Gerade bei Regen hebt das meine Stimmung am schnellsten.




Ich liebe die Szene im Film „I`m singing in the rain“. Ich habe mir diese Szene auch nochmals angesehen und ich finde es immer wieder beeindrucken wie gut die Körpersprache die Leichtigkeit und Verspieltheit des Verliebtseins rüber bringt. Er blickt auch gerne nach oben, trotz des Regens, der ihm dann ins Gesicht fällt. Mir ist bei meiner Sitzmeditation aufgefallen, dass ich auch gerne das Gesicht in Richtung Zimmerdecke neige, wenn ich mich glücklich fühle.
Die Filmsequenz zeigt ausserdem sehr schön den körpersprachlichen Gegensatz zu den anderen Fussgängern, die sich weniger glücklich mit dem Regen fühlen.

Ich habe den Gang eines Freundes nachgeahmt und fest gestellt, dass mich mein Umfeld ganz anders ansieht und behandelt als sonst. Der Freund rollt seinen Fuss so ab, dass er am Ende auf Zehenspitzen steht, was einen federnden, nach oben gerichteten Gang ergibt. Nach wenigen Schritten wurde ich von zwei jungen Männern angesprochen und gefragt ob ich Lust hätte mit ihnen mit zu kommen. Ich habe das Experiment dann abgebrochen und bin mit meinem normalen Gang davon geeilt... was meine Stimmung jetzt nicht verbessert hat.

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Zur Achtsamkeitsübung in KW 23:


Hinein spüren in meine Füße, so oft wie möglich. Wahr nehmen wie ich gehe und mit diesen Bewegungsabläufen spielen z.B. Hüpfen wie ein Kind. Einen anderen Gang und/oder eine andere Körperhaltung aus probieren. Heraus finden was ich körpersprachlich gerade aus drücke. Mein Umfeld beobachten und schauen was die anderen Menschen mit ihrem Gang und ihrer Körperhaltung ausdrücken.

Gehen ist ein spannendes Thema
Ich mache mit
Lesen reicht mir

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Created by glueck-lich on 2013.06.09, 12:34.

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