18.06.15 Thema Tag und Nacht: Träume
Jahrelang habe ich meine Träume in Tagebuchform fest gehalten. Erst diese Woche kam ich auf die Idee den Text zu strukturieren, indem ich sie, so wie meine Bücher, mit verschiedenen Farben bunt markiere. Das System habe ich im Internet gefunden. Grün für Orte, Blau für Personen, Rot für Gefühle usw.

Früher habe ich meine Träume aufgeschrieben, um einen Sinn darin zu finden. Im Moment habe ich andere Motive und deswegen wechseln auch die Techniken mit denen ich einen Traum analysiere. Heute möchte ich heraus finden welche Szenen, Gegenstände und Menschen häufig in meinen Träumen vorkommen.

Schwetzinger Schlossgarten

Habe ich erkannt wie ein typischer Traum von mir aussieht, kann ich während des Traumes möglicherweise erkennen, dass ich träume. Diese Traumeinsicht kann mir dabei helfen von einem relativ unbewussten Zustand in einen bewussten Zustand während des Träumens zu gelangen.

In ganz normalen Träumen wird nicht hinterfragt was gerade geschieht. Der Träumende fügt sich ins Traumgeschehen unkritisch ein. Im Schlaf ist das Logikzentrum nur eingeschränkt tätig, das heißt uns kommen viele Dinge nicht merkwürdig vor, die uns bei wachem Geist auffallen würden.

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Man kann mit Hilfe verschiedener mentaler Techniken daran arbeiten einen Traum während des Träumens zu erkennen und so das Geschehen in die eigene Hand zu nehmen. Wenn das passiert wird aus einem sogenannten Trübtraum ein Klartraum.

Der eigene Traum kann von einem klaren Träumer beliebig beeinflusst werden. So gibt es z.B. Sportler, die im Traum an Bewegungsabläufe arbeiten und ihr Koordinationsvermögen oder die Reaktion verbessern. Andere machen Erfahrungen mit dem Fliegen oder besuchen ferne Länder. Sie treffen Menschen, die sie gar nicht kennen oder die in einer ganz anderen Zeit gelebt haben. Man kann aber auch seinen eigenen Traumfiguren fragen was sie bedeuten oder man kann Albträume auflösen oder verwandeln.

Natürlich entstehen diese Gedankenkonstrukte aus unserem Geist heraus, aber wer schon einmal einen Klartraum hatte, wird bestätigen, dass so ein Traumszenario sehr real erscheinen kann - wirklicher als es unsere Fantasie tagsüber erlaubt. Nachts haben wir Zugriff auf einen riesigen unbewussten Speicher in unserem Kopf, der uns eine virtuelle Welt eröffnen kann.



Das klingt zu schön um wahr zu sein? Ja, es gibt da natürlich auch eine Einschränkung. Man kann nicht einfach den Schalter umlegen und Klarträume haben. Es gilt wie überall Erfahrungen zu sammeln und seine Fähigkeiten aus zu bauen.

Ist man einmal soweit, dass man innerhalb eines Traumes erkennt, dass man träumt, kann man diese Erkenntnis sehr schnell wieder verlieren - das Logikzentrum ist eben weiterhin nur eingeschränkt tätig. Man kann diese Einschränkung aber Stück für Stück ausweiten.

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Ausserdem sind die Schwierigkeiten, die man im realen Leben von sich kennt auch immer noch vorhanden. Wer ein schwaches Durchsetzungsvermögen hat wird feststellen, dass auch im Traum erst mal keiner auf einen hört. Hier gilt es diese mentale Fähigkeit zu schulen, aber wer Willensstärke im Traum trainiert wird erst mal keinen Menschen im realen Leben vor den Kopf stoßen. Hier können die Feinabstufungen besser dosiert werden und Fortschritte sind schneller zu erkennen, weil man ohne Scheu herum experimentieren kann.

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