Samstag, 7. November 2015
07.11.15 Thema "Liebe"
Seit der nigerianische Heiratsschwindler nach meinem Herz und Geldbeutel geangelt hat und beides nicht bekam, stehen die getürkten Profile vor meinem friendscout Account schlange.

Die unangebrachte Euphorie über meine Fotos, das schlechte Deutsch und die Suche nach einer unsterblichen Liebe verraten sie.

Die echten Männer halten sich zurück oder schreiben nur in kurzen, kaum verständlichen Halbsätzen. Frau ist froh wenn ihr einer seinen Vornamen nennt - viele kommen gar nicht auf die Idee. Wer möchte sich gerne nach 4 quälend dumpfen Mails mit Zinsfuß1 treffen? "Caligula" oder "Herr Deiner Lust" machen nicht gerade Laune auf einen Schriftverkehr.

Da erschien mir "Montanus" ein echter Silberstreif am Horizont. Er kann sich offensichtlich gut ausdrücken, obwohl er nicht mit meiner Muttersprache aufgewachsen ist. schreibt er in seiner ersten Mail:

"Vielleicht gelingt es mir ja das Eis zubrechen wenn ich einwenig von mir erzähle. Ich wünsche eine nette Partnerin um mit ihr das schöne des Lebens zu teilen. Zb. Music, gutes Essen, guter Wein, viel reisen, Wander, usw. Um nur einiges zu nennen.

Aber auch wünsche mir ein gleichberechtigtes Miteinander, Austausch, Inspiration, gemeinsame Sache/Ziele und selbstverständlich tiefe Zuneigung.

Soziale Kontakte sind mir sehr wichtig und werden gepflegt. Ich habe großes Interesse an Kultur, gehe gerne ins Theater oder besuche, Konzerte."

Richtig begeistert hat mich dann die zweite Mail:

"Mir gefällt was Du schreibst und wie Du schreibst und Deine Leidenschaft für das Leben teile ich voll und ganz."

Wir chatten über Whats App - er meint Friendscout wäre in seinen Funktionen zu "hölzern". Es wird hin und her geflirtet und die Leichtigkeit nach der ich mich schon länger sehne schimmert auf.

Familiär ist er. Er berichtet vom Telefonat mit seiner weit entfernt lebenden Mutter. Er vergleicht unsere ähnlichen Kommentare und nimmt mich dazu für einen kurzen Augenblick in der Familie auf

Florenz: Fotogrüße über Whats App

Leider verreist er in der darauf folgenden Woche mit einem Freund in die Toskana.

Grüße aus Florenz steht unter dem Bild das er mir auf seiner Reise schickt.

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren

 


Sonntag, 1. November 2015
01.11.15 Thema "Ernährung"
Essen war schon immer ein Thema in meinem Leben. In meiner Familie war Übergewicht an der Tagesordnung. Meine Mutter hat nach eigener Aussagen schon 120-130 Kilo auf die Waage gebracht (wieviel genau weiss sie nicht) und mein Vater wog zwischen 100 -110 Kilo bei 1,87 m.

Meine Schwester war die einzige Ausnahme in der Familie. Sie mochte es nicht zu essen. Als sie 5 Jahre alt war hat Ihr mein Vater deswegen einmal augenzwinkernd gesagt: "Du musst Dich zwingen zum Essen. Schau Dir Deine Schwester an. Sie zwingt sich. Ich zwinge mich, wir alle zwingen uns." Meine Schwester musste lachen und hat dann doch noch einen Bissen gegessen.



In der Schule hatte ich schon früh Spitznamen wie Fettsack oder fette Sau. Meine erste Nulldiät in einem Sanatorium war ein verzweifelter Versuch meines Vaters mich vor dem Schlimmsten zu bewahren, aber lange hielt der Sieg gegen die Pfunde nicht an.

Bis ich mit 13 Jahren die Schule wechselte, um mein Abitur zu machen. In diesem staatlich gefördertes Internat mit Heim gab es geregelte Essenszeiten. Das Chaos im Haushalt meiner Mutter lag hinter mir und plötzlich purzelten die Pölsterchen.

Von Kleidergröße 48 kam ich in kurzer Zeit auf Kleidergröße 44. Das reichte aber leider nicht um bei den Jungen Eindruck zu machen. Mit 15 Jahren beschloss ich also das Abendessen weg zu lassen, was praktisch hieß kein Essen mehr ab 14 Uhr. In den Nächten träumte ich von Buffets und aß und aß und aß. Morgens wachte ich satt auf und nahm nur ein kleines Frühstück zu mir. Mein Wunschgewicht erreichte ich damit locker, obwohl ich am Wochenende kein Halten kannte.



Im erwachsenen Leben kam ich nie wieder auf Kleidergröße 48. Allerdings schwankte mein Äußeres immer zwischen Schlank - Normal - Mobbelig. Brigitte Diät, Trennkost nach Diamonds, Vollwertkost und zuletzt Weight Watchers bewahrten mich vor dem Äußersten.

Egal wie gut das System war mit der Zeit schummelt man sich wieder hoch auf die oberste Grenze zu mobbelig. In den letzten Jahren versuchte ich durch Fahrrad fahren die Feiertags- und Urlaubssünden mit mäßigem Erfolg rückgängig zu machen.



Vor ein paar Wochen ist mir im Internet etwas Bekanntes begegnet: Intermitierendes Fasten heißt das heute. Ein Überbegriff zu dem verschiedene Arten des Kurzzeitfastens gehören. Man soll dadurch nicht nur schlanker werden, sondern auch gesünder. Der Körper scheint die Essenspause zur Regeneration sinnvoll zu nutzen. Ich erinnerte mich an das "Dinnercancelling" aus der Schulzeit und wie leicht, gesund und wohl ich mich dort oft fühlte.

Ich recherchierte weiter im Netz und entdeckte mehrere andere Methode des Kurzzeitfastens. Es muss zu meinem Leben passen - Dinnercancelling ist für mich heute nicht mehr interessant. Einmal am Tag möchte ich ein gesundes und selbst gekochtes Essen zu mir nehmen. Mir schmeckt eben am besten was ich gekocht habe und außerdem weiß ich wieviel Öle oder andere Fette verwendet wurden.



So wählte ich aus der Vielzahl der Angebote ein anderes System bei dem man ein- bis zweimal in der Woche Fastentage einlegt und zwar von Abendessen zu Abendessen. Das heißt nach einem ausgefüllten Arbeitstag esse ich eine warme Malzeit. Und zur Belohnung brauche ichbei Beginn, am frühen Morgen, kein Essen zu richten.

Immerhin dauert das jeden Tag 20 Minuten um die Brote zu schmieren und mein Müsli mit ganz viel Obst vor zu bereiten. Das Wochenende wird weiterhin eine lockere Zeit mit Kuchen und anderen Leckereien ohne Reue.



Bisher sind die kneifenden Hosen schon merklich lockerer geworden und die "Fastentage" machen Spaß weil ich mich unabhängiger von Thema Essen fühle.

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren

 


Sonntag, 25. Oktober 2015
25.10.15 Thema "Alltag"
Hausarbeit war nicht die Lieblingsbeschäftigung meiner Mutter. Ich habe ihre Klagen als Kind einmal mit dem Rat beantwortet sie solle sich Meister Proper Kaufen, der käme dann aus der Flasche um unsere Wohnung zu putzen.

Zu meinem Erstaunen informierte mich meine Mutter darüber, dass das leider nur in der Werbung funktioniere. Ich war bitter enttäuscht, denn damals war alles was man in diesem viereckigen Kasten bestaunen konnte für mich eine unumstößliche Wahrheit, ich neigte dazu eher meiner Mutter zu mißtrauen als dem Fernseher.... es stellte sich jedoch heraus das sie dieses eine Mal recht behielt. ;-)

Mittlerweile habe ich mir kleine Helfer für die Wohnung gekauft, die zwar leider nicht wie Meister Proper aussehen aber dafür um so hilfreicher sind. Meine drei Putzroboter fegen, wischen und saugen fleißig den Boden, darüber hatte ich bereits berichtet.

Drei fleißige Helfer bei der Fussbodenpflege

Mein erstes Gerät, der Virobi, ist bereits in die Jahre gekommen, der Akku schwächelt. Als ich mit einer Aufstockung meiner Arbeitsstunden auf die Idee kam die fehlende Zeit zu kompensieren und das Mehr an Geld in neue Putzroboter zu stecken dachte ich eigentlich daran ihn aus zu rangieren.

Da er aber dennoch gut funktioniert und als einziger unter meinen Schlafzimmerschrank passt setze ich ihn für eben jenes Zimmer ab und zu weiterhin ein. Es ist auch das einzige Zimmer in dem sich Staub und Haare täglich sammeln. Nun dreht entweder der Virobi oder der Braava dort jeden Tag seine Runden.

Bastelarbeit für den Einsatz des Virobi

Virobi unterm Schrank!!!

Wenn man sich so einen Roboter anschafft glaubt man ja zunächst man wäre nun die ganze Arbeit ein für alle Mal los. Schnell stellt sich aber heraus, dass man weiterhin anpacken muss, denn so ein Roboter braucht jemanden der ihn für die Arbeit vorbereitet, nach dem Gebrauch wieder sauber macht und weg räumt. Beim Virobi und beim Braava bedeutet das vor dem Einsatz Arbeit für den Besitzer. Beim Saugroboter ist es anders herum. Hier ist erst nach den Saugarbeiten eine gründliche Reinigung des Staubfaches und der Bürste notwendig.

Braava - auch hier ist Vorarbeit zu leisten

Mein Fazit nach einigen Monaten Einsatz fällt dennoch positiv aus, denn man spart sich am Ende dennoch Zeit und muss sich weit aus weniger bücken als wenn man es selbst erledigt.

Braave-Tücher sind praktisch und reinigen nur mit Wasser

Braava bei der Arbeit in der Küche

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren