06.06.2019 Thema "Reisen"


Uns wurde der Besuch des Hygienemuseums in Dresden ans Herz gelegt. Bei herrlichem Wetter gehe ich normalerweise nicht ins Museum, aber da die andere Hälfte unserer Gesellschaft Autmobilproduktion intererssant fand, blieb mir nur übrig mich der Museumsfraktion an zu schließen. Man macht ja keinen Familienausflug, um dann alleine durch die Gegend zu laufen...

Das Alleineleben macht mich zwar schon ein wenig verschroben, aber so sehr nun auch wieder nicht.



Ich habe diese Entscheidung nicht bereut und bin sogar noch ein zweites Mal dort gewesen. Der Name des Museums ist irreführend. Es geht hier um viel mehr als Hygiene. Es geht um alles was den menschlichen Körper, Geist und Psyche ausmacht. Zum Beispiel kann man verschiedene künstliche und natürlich Aromen riechen, Es wird gezeigt wie man in verschiedenen Kulturen den Tisch deckt.



Man bekommt Einblick ins älter werden und kann sich einiges Zubehör um den Körper schnallen, um jetzt schon zu erfahren wie man sich als gebrechlicher Mensch fühlt. Letzteres fand ich nicht ganz so gut, weil nicht jeder ältere Mensch gebrechlich werden muss - ein Klischee das sich leider hartnäckig in den Köpfen fest setzt - und zu selbsterfüllenden Profezeiung werden kann.



Es geht um psychische Erkrankungen/Einschränkungen wie Schizophrenie, Neurosen, Ängste und Zwänge usw.

Es geht um Körperhaltung, Wahrnehmung der Körperhaltung und damit Wahrnehmung von Stimmung und Alter. Anhand von verschiedenen Punkten auf einer Fläche, die Gelenke markieren und sich bewegen kann man bereits ahnen wie schnell der zugehörige Mensch läuft, wie alt er ist, welches Geschlecht und in welcher Stimmung. Das hat mich ganz bersonders gefesselt, weil ich sehr auf Gang und Körperhaltung meiner Mitmenschen achte. Für mich ein Herzstück des menschlichen Miteinanders - Körpersprache!



Man kann Tanzschritte in einer abgetrennten Box für sich alleine üben usw. Das Museum baut auf Interaktion - ich liebe es mehr zu tun als konsumieren, nur so bleibt es lange im Gedächtnis und macht noch dazu richtig Spaß.

Ich konnte leider nicht alles aus probieren, die Sonderausstellung hätte mich ebenfalls gereizt. Die Zeit in Dresden war rundum gelungen. Ich kann eine Reise dorthin nur empfehlen, gerne auch mehr als nur ein paar Tage - es hätte noch viel zu sehen gegeben!

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