18.05.14 Thema „Innere Stimme“
Pfauenauge

Ein paar Wochen bevor ich mich bei meinem heutigen Arbeitgeber vorstellen sollte, hatte ich einen Traum. In diesem saß ich in einem Glashäuschen inmitten eines wunderschönen Parkes und sollte dort den Parkbesuchern den richtigen Weg weisen.

Heute sitze ich in eine großen Halle. Mein Arbeitsplatz ist direkt auf die hohe Glasfront ausgerichtet. Hinter dieser Glaswand befindet sich ein Vorgarten in dem sich Eidechsen, Meisen und Spatzen tummeln, ab und an lässt sich eine Katze blicken und auch schon ein freilaufender Hund hat sich zu mir hinein verirrt. An vielen Tagen im Jahr habe ich den Eindruck ich sitze in einem Park und weise den Besuchern und Anrufern den Weg durch unsere komplizierte Firmenstruktur.

Ich glaube nicht, dass der Traum damals ein Zufall war. Allerdings heißt, das nicht, dass es keine andere Optionen gegeben hätte und möglicherweise hätte ich dann einen anderen Traum ausmachen können, der mich auf diese Möglichkeit verwiesen hätte.



Träume sind ein phaszinierendes Thema. Ich habe sie einige Jahre hinweg beobachtet und aufgeschrieben. Traundeutung ist ein ganz eigenes Thema, aber es bleibt auch nach jahrelanger Erfahrung ein Thema mit dem ich kreativ umgehen muss, denn eine eins zu eins Übersetzung ist nicht möglich. Ähnlich wie die innere Stimme, die ich ab und an tagsüber wahr nehme, ist alles eher vage und nur in Zusammenhang mit einem gefühlvollen ertasten nutzbar. Ich denke, dass mein analytischer Verstand nur eingeschränkte Zugang zur dahinter liegenden Wahrheit und zur inneren Stimme hat.

Im letzten Jahr habe ich viele Bücher über buddhistische Philosophie, aber auch über christliche Religion und Mystik, über Mentaltraining und Hirnforschung gelesen. Es wird deutlich, dass mein Blick auf die Dinge von der Kultur geprägt und durch Worte und Vorurteile vereinfacht wird. Das wiederum schränkt den Blick massiv ein, andererseits erleichtert es aber auch das Leben. Die Ballance dazwischen zu finden ist die Kunst.

Fliege im Blumenmeer

Kommentieren